Die einseitige Liebe
Ich öffnete meine Augen und wusste erstmal nicht, wo ich war. Als ich plötzlich nach rechts blickte und feststellen musste, dass ich mich gerade nicht zuhause befand, schlug ich wild um mich herum. Überraschend stürmten die Krankenschwestern in mein Zimmer und versuchten mich zur Ruhe zu bringen. Ich wurde panisch und unruhig, deshalb musste man mir ein Beruhigungsmittel zuführen. Urplötzlich und unerwartet schlief ich ein und war wieder 8 Jahre alt und in meinem Elternhaus.
Gemütlich lag ich auf der Couch, währenddessen ich meine Chips am essen war. Daneben lief meine Lieblingsserie Paw Patrol. Es war ein schöner, sonniger Tag und nichts und niemand hätte es ändern können. Nun, da hatte ich falsch gedacht. Es war 8 Uhr in der Früh, als mein alkoholisierter Vater die Tür reinstürmte. Da war mein Tag schon gegessen. Den Geruch vom starken Alkohol bekomme ich bis heute nicht aus meiner Nase. Im Moment befand sich mein Vater jedoch in der Küche und holte sich noch ein Bier aus dem Kühlschrank. Ich war schon ziemlich angespannt, da ich schon ahnen konnte, was auf mich zu kommt. Brüllend lief er auf mich zu und packte mich fest an den Armen. Er schrie mich an und meinte, warum er denn so einen Sohn habe, welcher ein Nichtsnutz sei. Aber ich war doch erst 8 Jahre alt und hatte mein Leben noch vor mir. Mein Erzeuger meinte auch, dass er gewollt hätte, dass ich nie geboren wäre. Desgleichen schlug er mit seinen Fäusten mehrmals in meinem Gesicht, bis meine Nase zu bluten begann. Schreiend bat ich ihn aufzuhören, doch meinem Vater war es egal was er mir antat. Er warf mich herum und trat mit seinen Beinen in meinem Bauch. In diesem Moment wusste ich eigentlich, dass ich sterben werde, denn mein gesamter Körper kribbelte und tat schrecklich weh, nur ein Wunder könnte mich zum Leben halten. Als ich den letzten Schlag in meinem Bauch spürte, war ich nicht mehr bei Bewusstsein gewesen. Als Kind habe ich nicht verstanden, warum er mir all dies zuführen musste, diesen körperlichen sowie den psychischen Schmerz. Mit meinen 8 Jahren habe ich immer versucht, meinem Papa alles recht zu machen. Ich wollte ihn stolz machen, deswegen habe ich mich in der Schule immer angestrengt. Desgleichen war ich beim Fußball angemeldet und gab immer mein bestes. Nun wachte ich unerwartet im Krankenhaus wieder auf. Das erste was ich wahrgenommen habe, war meine Mutter, welche weinend neben mir saß.
Obwohl mir mein Vater all dies angetan hatte, habe ich ihn unendlich liebgehabt.
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