Die Fahrt in den Tod
Es war ein regnerischer Tag, als Josef auf das Festival ging. Schon vor sechs Monaten hatte er sich die Karten gekauft. Beinahe wäre er zu spät gewesen. Deshalb rief er sich ein Taxi. Doch dieses kam nicht. Josef war sauer und traurig, denn er würde es nicht rechtzeitig schaffen. Dennoch gab er nicht auf und wartete, und siehe da, das Taxi raste auf ihn zu. Der aufgeregte Junge sprang hinein und das Auto fuhr mit quietschenden Reifen los. Während der Fahrt entstand ein unterhaltsames Gespräch zwischen Josef und dem Fahrer. „Warum so eilig?“, fragte dieser. Der ungeduldige junge Mann erwiderte, „Heute ist der wichtigste Tag in meinem Leben.“ „Ach, wirklich?“, meinte der geduldige Mann und drehte sich zu ihm um. Doch da schrie Josef: „Achtung, ein Reh!“ Mit letzter Kraft versuchte der Taxifahrer auszuweißen, aber es war zu spät, denn sie rammten das Reh mit voller Geschwindigkeit. Außerdem kamen sie dabei von der ab Straße ab und flogen zwei Meter durch die Luft. Mit einem lauten Wumms landeten sie ihm Matsch. Auf einmal hörte Josef den Taxifahrer qualvoll schreien. Eines der Hörner des toten Rehs hatte ihn durchbohrt. Mit schmerzverzehrter Stimme versuchte der leidende Mann etwas zu sagen, aber er gab nur ein Stöhnen von sich. Josef wurde ganz angst und bange. Ihm war die Angst ins Gesicht geschrieben. „Was soll ich tun,“ dachte er sich. Nochmals schaut er zum Verletzten, doch dieser rührte sich nicht mehr. Nur noch das blutrote Blut quoll wie ein Fluss aus seinem Mund. Da hörte der verängstigten Josef plötzlich ein lautes Gebrüll. Er erschrak, denn dieses war das Gebrüll eines Bärens.
Und dann sah er sie, eine Bärin mit einem Jungen. Langsam ging sie auf das Auto zu und brüllte. Für Josef gab es nur einen Ausweg. Deshalb kletterte er nach vorn und packte in Panik den Taxifahrer. Der Junge hob ihn hoch und schmiss ihn aus dem Fenster. Die hungrige Bärin sprang sofort auf den Mann. Währenddessen zückte er sein Handy und rief voller Angst die Polizei: „Hilfe, bitte helfen sie mir. Wir sind von der Waldstraße abgekommen. Der Taxifahrer wurde von einem Rehhorn durchspießt und nun frisst ihn eine Bärin.“ „Wir kommen so schnell wir können.“ Da hörte man auf einmal ein lautes Brüllen und das Klirren von Glas. Plötzlich schrie Josef und dann war es still. Einfach so. In einem Augenblick hatte sich alles geändert. Der Polizeibeamte schrie ins Handy, doch niemand antwortete ihm. Kurz darauf brach die Verbindung ab.
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