Die Intelligenz läuft euch nach, aber ihr seit schneller
Kann man einen Wettlauf gewinnen, wenn man beim Start festgehalten wird? Dass die Antwort „Nein“ lautet, wird Sie nur wenig überraschen. Tauscht man jedoch das Wort „Wettlauf“ mit „Leben“ und stellt sich statt bildlichem Festhalten kraftraubende Faktoren wie Ängste und mangelnde Unterstützung vor, würde ein anderes Ergebnis zum Vorschein treten. Manch einer kommentiert ein derartiges Versagen nur mit missbilligenden Blicken, obwohl die Schuld nicht immer bei den Verlierern liegt.
Negative Inputs haben tragischerweise immer größer werdende Einflüsse auf die Gesellschaft. Vielen ist nicht bewusst, dass ein Einzelner vieles verändern kann. Denn auch die revolutionärsten Forscher fingen klein an und erreichten nur derartige Erfolge, da sie Andersdenkende in ihren Bann zogen und diese dadurch von ihrer Meinung überzeugten. Die besagten Überzeugten führten dieses Spiel weiter und ein Umdenken begann.
Die Gesellschaft schwächt sich selber, indem ein verschlossenes Gesellschaftsbild vorherrscht. Man beurteilt, ohne richtig hinzusehen oder zu hinterfragen, was zu verfälschten Urteilen führt. Eine Gesellschaft orientiert sich in vielen Fällen an einem optimalen Bild. Wer dieses Bild nicht verkörpert oder auf den ersten Blick darstellt, wird oft kritisch beäugt und hat es in manchen Fällen schwerer, seine persönliche Meinung zu äußern oder zu erreichen, dass diese akzeptiert wird. Das liegt nicht daran, dass etwas an der Meinung suspekt ist, sondern dass andere Gedankenmodelle oft ignoriert werden oder für einige, aufgrund von Unbekanntheit, nicht nachvollziehbar sind.
Viele, die probieren ihren Charakter auszuleben, erfahren von anderen aus Neid und fehlendem Denkvermögen negative Kritik, obwohl sie nichts falsch gemacht haben. Die Frage ist nur. Wieso bekommt man dann Kritik? Eine meiner Theorien ist, dass es besagten Kritikern in Situationen nicht möglich ist, objektiv zu urteilen. Manchmal liegt dies an Stress und innerlicher Unausgeglichenheit, die von Situationen oder anderen Menschen in der Vergangenheit hervorgerufen wird.
Eine zweite Möglichkeit ist, dass der Mensch durch Medien auf Konfrontation trainiert wird. Dies beginnt bei Werbeslogans, welche verkörpern, dass nur die Besten und Schlauesten Erfolge erzielen. Dadurch wird uns unterbewusst mitgeteilt, dass wir nur auf eigene Faust etwas erreichen können. Die Folge ist, dass menschliche Werte aufgrund von schmälerndem Bedarf in den Hintergrund treten.
Durch derartige Aussagen wird die andere Hälfte, die sich nicht als kompetent genug ansieht, zusätzlich demotiviert und ihnen werden Ängste und Konkurrenzdruck auf ihren Weg mitgegeben. Fehlt zusätzlich die Unterstützung, um diese Sichtweise zu ändern, ist es kein Wunder, wenn man bei dem „Wettbewerb“ versagt, nicht weil man es nicht kann, sondern aufgrund des Denkens, nicht die Richtwerte zu erreichen. Wäre man so naiv, sich in etwas zu integrieren, wo keine Aussicht auf Erfolg besteht? Ich denke nicht.
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