Die Legende von Alaska
Alaska, das Land mit dem atemberaubenden Gebirge, den eisblauen Seen sowie den mächtigen Gletscher und den dunklen Wäldern. Inmitten der bezaubernden Landschaft am Fuße des höchsten Berges Nordamerikas, befindet sich das malerische Dorf Talkeetna. Das einst ein fröhliches Dorf war, in dem viel gelacht, getanzt und gesungen wurde. Nicht weit weg am Waldrande, steht ein altes Haus, in dem Familie Williams lebt. Die Wände verfallen und das Dach mit Grass und Moos überwuchert. Die Fenster eingeschlagen und mit Spinnwebfäden überdeckt. Unter dem gruseligen Haus existiert ein geheimer Raum, in dem sich das Labor von Frau und Herrn Williams befindet. Da arbeiten sie an einem geheimen Rezept, das unsterblich machen sollte. Ihr Sohn James sollte davon auf keinen Fall Wind bekommen! Wieder einmal befanden sie sich im Labor, als sich plötzlich die Tür knarzend öffnete. Sprachlos staunend mit offenem Mund betrat James den Raum. Frau Williams befahl ihm, sofort zurück auf sein Zimmer zu gehen. Es kam zu einem aggressiven Streit, kurz entschlossen nahm James ein Leeres Laborglas und schlug es mit voller Wucht gegen die Köpfe der beiden, taumelnd vielen sie um. Langsam, mit Blut überströmten Gesicht, kroch er zum Regal hinüber, worauf alle Proben und Rezepte des unsterblichen Saftes deponiert waren. Staunend betrachtete er die Exemplare. Auf einem kleinen weißen Zettel stand: “Anwendung: Trinken + bei Vollmond Menschenblut trinken und Augäpfel essen = UNSTERBLICH” James konnte nicht anders. Er nahm ein Fläschchen und trank den Inhalt genüsslich leer. Irgend etwas geschah mit seinem Körper. Er glich immer mehr einer mageren, alten hexenartigen Gestalt, mit weißen, großen Augen und langen Fingernägel. Kurz sank er zusammen, als er sein unheimliches Spiegelbild betrachtete. Der Gedanke unsterblich zu sein, vertrieb ihm aber die Angst.
Der Tag kam, an dem er das erste Mal Menschenblut trinken und Augäpfel essen musste. Mit einem schwarz getarnten Umhang umhüllt, bog er in eine schmale Seitengasse das Dorfes Talkeetna ab. Niemand war zu sehen, außer ein junges Mädchen, das auf einer Holzbank saß. Geradewegs lief er auf das kleine Mädchen zu, packte sie und hielt ihr den Mund zu, so dass sie nicht schreien konnte. Dann drang er mit seinen langen, scharfen Hexennägel in ihr zartes Fleisch ein und sog das dunkelrote aus ihrem Körper strömende Blut genüsslich auf. Am nächsten Morgen fanden die Leute aus dem Dorf das regungslose Mädchen am Tatort. Sie alarmierten schnell die Kriminalpolizei, aber nicht einmal die Polizei konnte sich erklären, was in der letzten Nacht vor sich ging. Jeden Monat wiederholte sich die schreckliche Tat. Die Menschen im Dorf Talkeetna lebten nur noch in Furcht und Zweifel, es wird nie ein Ende haben. . .
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