Die mephistophelischen Unbilden eines gebrochenen Herzens
Überschwängliche Melancholie droht mich aufgrund der unerschütterlichen Macht der Langmut zu erdrosseln, was der Machenschaft der Hand des Physikers Möbius, welcher von Friedrich Dürrenmatt erneut zum Leben erweckt wurde, erschreckend nahekommt.
Mein Liebhaber Giuseppe bemalte mein Leben mit verführerisch schimmernden Farben, doch wie Michelangelo an der Deckenmalerei der Sixtinischen Kapelle erblindete auch ich beinahe an meiner arglistigen Kreation und fiel wegen meines gebrochenen Herzens in den tiefen Graben des Jähzorns, sodass ich die Welt ausschließlich noch in schwarz weiß zu sehen glaubte.
Mich übergoss ein kolossaler Schwall des Ingrimms, als er mich mit seinen smaragdgrünen Augen gewahrte, begann die brodelnde Magma meines Herzens zu detonieren. Doch beim grauenhaften Anblick seiner vornehmen Kurtisane, dessen Ehebund schon über Jahre hinweg erhalten bleibt, erstarrte mein zu Lava geschmolzenes Herzstück zu gemütsarmem Vulkanit.
Die mühseligen Obligationen meines Hausfrau Daseins beklagte mein nach Ergötzung darbendes Gemüt, doch ich ertrank aufgrund des holden Frauenzimmers von hohem Stande im toxischen Gefühlsfluss meines Neids, wo mich die hungrigen Piranhas der Eifersucht zerfleischten und zerstückelten bis die avernalischen Wunden, jene bei der Realisation meiner wahrhaftigen Situation immer wieder Entzündungen hervorriefen, die nicht mehr zu heilen waren.
Ach, mein verehrter Giuseppe, wie sehr es mich dünkt, Sie seien die belebende Rose meines erbärmlichen Lebens, die in voller Pracht floriert, ihre Blüten öffnet, sowie die Tore meines Herzens entriegelt, so wie damals, als ich ihre umwerfende Schönheit zum ersten Mal erblickte, was berauschende Euphorie in meinen Aterien entfaltete.
Der rigorose Schädling, welcher dem gefurchten Dickmaulrüssler zu gleichen scheint, destruiert die Herzensblätter meines Geliebten, welche in der säuselnden Briese meiner nach Liebe schmachtenden Seele wehen. Doch ihre Liasion weicht, auch nach der Vernichtung des Ungeziefers nicht spurlos, da die Larven der einstigen Vereinigung, trotz des teuflischen Gifts, welches ich aufgrund meiner unbezwingbaren Missgunst einsetzte, nicht zu weichen scheinen.
Oh, wie ihre einst rosigen Lippen erblassten, ich ihr den unerlässlichen Odem ihres Lebens nahm und somit einen Meuchelmord ausübte. Wie Hagen von Troje Siegfried den Drachentöter niederstreckte, ließ ich sie zu Grunde gehen.
Seine Liebe für mich wird jedoch nie mehr erblühen, denn sein Dasein verwelkt im unablässigen Kummer seines Gemüts, seine kaltherzige Seelenlosigkeit martert meine Sinne und wie durch diabolischen Schwedentrunk verdirbt mein Lebenswille.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX