Die rutschige Verfolgung
An einem kalten Wintertag schlenderten Emily und ich durch die atemberaubend duftenden Straßen am Adventmarkt. Überall waren glückliche Menschen zu sehen, welche ihre letzten Geschenke besorgten und genüsslich Punsch tranken. Manche standen aßen Kekse und tauschten Neuigkeiten aus unserer kleinen Stadt aus.
Emily und ich hatten jedoch ein Ziel vor Augen: Wir mussten so viel Materialien, die Menschen nicht mehr benötigten, und Geldspenden sammeln wie möglich. Jedes Jahr organisierte unsere Schule eine Spendenaktion für Kinder in Not. Dieses Jahr sammelten wir für das Flüchtlingsheim am Rande der Stadt. Insgesamt lebten 100 Kinder aus circa zehn verschiedenen Nationen in dem Heim. Trotz der Unterkunft der Flüchtlinge fehlte es ihnen an vielen. Die Kinder besaßen nur das Gewand, mit dem sie ins Heim gebracht wurden. Ebenfalls brauchten sie dringend Geld, um sich Schulsachen finanzieren zu können. Unglücklicherweise benötigten auch einige gesundheitliche und seelische Unterstützung. Insgesamt sammelten wir schon über 1000 Euro den ganzen Tag über verteilt. Wir bewahrten sie in einer kleinen Holzschachtel auf. In einer kurzen Pause bestellten meine Freundin und ich uns einen Punsch. Da passierte es. Zwei maskierte Männer liefen auf uns zu und rissen uns die Holzschachtel mit dem Spendengeld aus der Hand. Der Schreck stand Emily ins Gesicht geschrieben. Sie stand wie festgeklebt da. Doch ich nahm die Verfolgung der Gestalten auf. Ich hörte Emily noch schreien: „Stopp! Lass sie laufen“. Ich reagierte jedoch nicht und verfolgte die Diebe quer über den Adventmarkt. Ich holte auf. Ich lief nur noch 3 Meter hinter den Männern. Plötzlich rutschte ich und auf einem glatten Untergrund. Platsch! Ich knallte mit voller Wucht auf das Glatteis am Boden. Als ich im Krankenhaus aufwachte, standen um meinen Bett Emily und meine Eltern. Ich war durch den Aufprall ohnmächtig geworden und brach mir meine linke Hand. Mein Kopf dröhnte wie wild, da ich mir auch noch eine leichte Gehirnerschütterung geholt hatte. Unerwartet betraten zwei Polizistinnen des Krankenraum und teilten freudig mit, dass sie die Täter festnehmen und das Geld sichern konnten. Erleichtert atmeten wir alle auf.
Die Aktion unserer Schule wurde noch gerettet durch Polzisten und Polizistinnen. Die nächsten Tage mussten ich und Emily jedoch noch aufs Revier und gegen die zwei Täter aussagen. Doch es gab noch so viel für die Kinder zu tun. Die Sammelaktionen nahmen kein Ende. Außer jeder Mensch würde sich etwas um unsere Mitmenschen kümmern und jeder einen kleinen Teil egal ob Geld oder materielle Dinge abgeben. Jede kann etwas bewirken, egal ob groß oder klein, jung oder alt!
Wir danken unseren Unterstützern
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