Die schlaflose Nacht
Auftritt 1
Karl und Josephine in der Küche
JOSEPHINE Mein Karl! Wie dein Erscheinungsbild müde wirkt.
KARL Ja. Das tut einem eine schlaflose Nacht an.
JOSEPHINE Schlaflos? Wieso das denn? Mein Schnarchen wurde doch vom Doktor beseitigt.
KARL Das Schnarchen ist weg. Jedoch hat mich diese teuflische Erscheinung außerhalb des Fensters unserer Stube gestört.
JOSEPHINE Teuflische Erscheinung? Einen Streich spielst du mir.
KARL Nein, Nein! Keinen Streich. Das ist die Wahrheit. Es war am Fenster und hat gestarrt.
JOSEPHINE Du meinst einen Dämon gesehen zu haben?
KARL Akkurat!
JOSEPHINE So buche ich einen weiteren Termin beim Mediziner. Ich fürchte deine Krankheit ist schlimmer geworden.
KARL Es hat nichts mit meinem Leid zu tun. Ich habe wahrhaftig solch eine Gestalt gesehen. Ich muss jetzt aber los. Die Arbeit ruft. Auf baldig Wiedersehn, Geliebte!
Karl aus der Tür
Auftritt 2
Ein Wald bei Abenddämmerung. Karl alleine.
KARL Nanu? Wessen Schritte belausche ich da?
Er schaut sich um.
KARL ‘s muss ein Tier gewesen sein.
Er führt seinen abendlichen Spaziergang fort bis jedes Gebüsch um ihn raschelt.
KARL Entweder es ist eine Herde Wild oder das ganze Heer ist hinter mir her. Zeigt euch zügig!
Stille. Einige Augenblicke später bemerkt Karl die leuchtenden Augen im dunklen Wald
KARL Du schon wieder! Grässlicher Dämon. Die teuflischen Äuglein erkenne ich von Weitem.
Er dreht sich um, um sich davonzumachen. Der Incubus vor ihm.
KARL Schrecklicher! Was willst du von mir? Spuck aus!
INCUBUS Deine Augenblicke. Er fasst Karl am Arm.
KARL Loslassen sollst du!
Auftritt 3
Josephine an der Haustür. Gegenüber ist ein Wächter.
WÄCHTER Sind Sie Frau Thürbeuter?
JOSEPHINE So ist es.
WÄCHTER Sie haben mein größtes Mitleid, aber ich bin verpflichtet Ihnen mitzuteilen, dass Ihres Ehemanns Leichnam heut‘ Morgen aufgefunden worden ist.
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