Die Schwalbe
Sie fliegt.
Sie lässt sich in die Arme des Himmels fallen, wissend, dass er sie trägt.
Wissend, dass sie nichts zu fürchten hat.
Über Freiheit denkt die Schwalbe nicht nach, etwas anderes als die Wogen der Winde und das Strahlen der Sonne kennt sie nicht.
Die Schwalbe singt.
Stößt ihre Freude aus, laut und froh.
Ein warmer Südwind greift ihr unter die Flügel, trägt sie weiter, stößt sie an, zu noch höheren Größen, zu noch lauteren Klängen.
Immer weiter und weiter schwebt sie, hoch am Himmel.
Die Sonne verwandelt sich allmählich in ein Knäuel aus Gold.
Die Schwalbe wird von den glänzenden Fäden umsponnen. Ihr Gesicht wird erhellt.
Alles schwindet in diesem goldenen Gefühl der Glückseligkeit.
Ein Moment der Ewigkeit.
Für immer in Gold gerahmt.
Hier will sie verweilen.
Für immer in den Armen des Himmels.
Umwoben von Licht.
Sie riecht Sulfur.
Ihr Moment der goldenen Unendlichkeit wird gesprengt von Schmerz und Lärm.
Die Schwalbe stürzt zu Boden.
Die Schwerkraft streckt ihre gierigen Finger aus.
Das Gefängnis aus grünem sattem Grass ist trügerisch weich. Es schmiegt sich an sie.
Ihr Tod schmeckt und fühlt sich rot und klebrig an.
Das Ende lacht leise.
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