Die Sehnsucht
Meine schlechte Laune stoppte keinen aus meiner Familie, mich auf die Skipiste zu zerren. Es war kalt, sehr kalt und meine Laune sank immer mehr in den Keller. Ich hatte weder Lust mit meiner Familie etwas zu unternehmen, noch mit meinen Freunden und schon gar nicht meinen Tag unter fremden Leuten zu verbringen. Stellte man mir eine Frage, antwortete ich stets mit einem Murren.
Nach ein paarmal Rauf und Runter kehrten wir endlich in der warmen Hütte ein. Im Laufschritt näherte ich mich der Eingangstür und stürmte sofort hinein.
Und da sah ich ihn. Das wohl schönste Geschöpf auf Erden. Ich habe in meinem ganzen Leben wohl noch nie so etwas Prachtvolles wie ihn gesehen. Mit seinem gold-braunen Teint zog er alle Blicke auf sich. Diese weiße Haube, so fein, umschmeichelte seine Form und dieser Duft, so süßlich und lieblich wie frisches Obst aus dem Garten, lockte die Schmetterlinge in meinem Bauch aus ihren Verstecken.
Ich nahm den erstbesten Tisch, setzte mich und wartete gespannt auf ihn. Mein Mundwinkel zog sich allmählich nach oben und meine schlechte Laune sank. Meine Gedanken überschlugen sich. Wird er aus der Nähe genauso unwiderstehlich sein wie aus der Ferne?
Nach einer gefühlten Ewigkeit stand er nun vor mir. Er ist noch schöner als ich es mir erträumte. Ich glaube, ich habe mich Hals über Kopf verliebt. Dieser Duft brachte das Verlangen in mir zum Vorschein. Ich wollte in diesem Augenblick nichts Sehnlicheres als ihn!
Ich wollte in diesem Augenblick nichts Sehnlicheres als einen richtigen Happen von diesem Kaiserschmarrn zu nehmen, eingetunkt im köstlichen Apfelmus und Zwetschkenröster.
Es war eine Explosion in meinem Gaumen!
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX