Die Suche nach dem Zauber
Was soll mir die Zeit jetzt weiterhelfen, wenn es das ist, was ich gar nicht brauche. Bald wirst du es wissen, bald weißt du deine Passion, bald liegt nichts mehr im Ungewissen. Ich schau mir Dokus an aus Langeweile, hätte lieber einen Plan, was ich machen soll. Und doch sitz ich in meiner Dachgeschosswohnung und nichts ist mehr beim Alten. Früher ein Zauber und jetzt Zukunft.
Ich habe Angst vor Stagnation, habe Angst vor Stillstand. Trotzdem ist mir die Welt zu schnell, die Zeit rast an mir vorbei. Ich brauche eben noch eine Weile mich zu finden. Mich. Die Zukunft ist meine eigene und doch so viele Einflüsse und alles liegt an mir. Angst vor zu viel Raum in meinem Kopf, Angst vor zu viel Stress. So kontrovers alles, nichts macht mehr Sinn.
Gib mir letztes Jahr zur selben Uhrzeit. Gib mir meine Zeit zurück, denn ich kann sie gut gebrauchen für die Zukunft, für den Zauber, den brauch ich wieder für mein Glück.
Früher war alles noch so einfach. Ich höre Kinder von der Zukunft sprechen. Von dem Schloss in ihrem fernen Märchenland. Sie haben noch den Zauber in sich, den ich so dringend suche. Einen Zauber, der die Zukunft wieder süß, anstatt bitter schmecken lässt.
Und nein, die „Wo-ist-Funktion“ auf meinem Handy kann mir zur Abwechslung mal nicht aus meinem Chaos helfen. Schließlich kann ich nicht fragen, wo der Zauber hin ist.
Ich glaube er schwindet ganz von allein. Ich glaube er schwindet, sobald man sich selbst in all der Arbeit und all den Gedanken an die Zukunft verliert. Aber nicht nur die Zukunft. Die Vergangenheit und Gegenwart gibt es ja auch noch, und mitten in diesem Lexikon an Erinnerungen, Sorgen, Problemen, ist der Zauber verloren gegangen.
Nur wenn ich abends dramatisch vor dem Fenster sitze, Lana Del Rey Songtexte in meine Ohren dröhnen und ich an schöne Momente denke, nur dann, fühlt es sich wieder so unbeschwert an, wie es einmal war.
Nur dann schwebe ich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ich schwebe mitten im Zauber und er schmeckt tatsächlich süß. Er schmeckt nach warmen Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, nach herzhaftem Lachen, das jegliche schlechte Stimmungen verschwinden lässt.
Er schmeckt nach Sicherheit, als wüsste ich, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde, was meine Passion ist und wie es sich anfühlt, wenn der Zauber wieder in mir eingekehrt ist.
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