Die Svetlanervon Anca Ioana Goanta
Theaterstück in fünf Aufzügen
Personen
Elias, der Besitzer des Hotels
Alexander, dessen Sohn
Renate, dessen Tochter
Alena, Renates beste Freundin
Matilde, Chefin der Dienstmädchen und Elias' rechte Hand
Eva, die Freundin von Alexander
Barbara, ihre Mutter
David, ihr Vater
Luka, ein Angestellter
Das Werk findet in dem Hotel „Funkel“ und in dem Hotel „Die Nixe“ aus Zürich statt.
Erster Akt
Erste Szene
Hotelzimmer.
Herr Elias zieht sein weißes Hemd an. Im Zimmer ist alles ein Durcheinander. Frau Matilde klopft an die Tür.
Elias (öffnet die Tür): „Guten Morgen, meine hübsche Matti! Hast du gut geschlafen?“ (er umarmt sie stark) „Warum bist du so früh in die Arbeit gekommen? Es ist nur zehn Uhr.“
Matilde (wirft genervt einige Papiere auf das ungemachte Bett): „Für mich ist es kein guter Morgen, Elias! Nein, ich habe nicht gut geschlafen und. . . (sie schaut die leeren Wein- und Schaumweinflaschen an) ich glaube, (mit einer ironischer Stimme) dass ich sogar keine Ahnung habe, wie eine Feier aussieht!“
Elias: „Das ist Schade, Matti! Du bist noch jung. Als ich vierzig Jahre alt war, konnte ich die ganze Nacht bis sechs Uhr morgens tanzen, trinken und mich mit meinen Freunden und Freundinnen unterhalten. Jetzt muss ich einfach die ganze Feier um vier Uhr morgens beenden. Blödsinn, nicht wahr? ! (es folgt einen lauter Schluckauf) Ach, ich bitte dich um Entschuldigung, Matti, ich habe zu viel Rotwein gestern Abend getrunken.“
Matilde (mit einem ernsten Gesicht): „Ich denke schon! Sogar die Gäste aus dem oberen Zimmer haben sich über die laute Musik beschwert. . .“
Elias (ein wenig verärgert): „Die? (er bewegt sich schwindelig) Die wissen gar nicht, was ein Feier eigentlich bedeutet. Diese altmodischen Leute! Sicher stellen sie jene Menschentypen dar, welche um acht Uhr abends schon ihre Schlafanzüge anziehen und Schlafen gehen. Falls sie auch andere Unzufriedenheiten haben, sollen sie sich ein anderes Hotel aussuchen. Ich bin aber sicher, dass sie kein besseres Hotel als unseres finden werden!“
Matilde: „Schade, dass ich nicht mit dir einverstanden sein kann.“
Elias: „Was? Warum nicht?“
Matilde: „Ich. . . ich muss dir etwas. . .“
Elias: „Ich weiß, was du brauchst! (er überprüft, ob vielleicht in dem Raum eine Flasche Rotwein noch übrig geblieben ist) Du musst mehr Zeit mit dir selbst verbringen. Du brauchst einen Urlaub!“
Matilde (mit einer ernsten Stimme): „Ach, Elias! Ich will nicht in den Urlaub fahren . . . nicht, dass ich mir es nicht wünschte, aber. . .“
Elias: „Falls du Geld brauchst, mach dir keine Sorgen! Ich kann dir damit helfen!“
Matilde: (seufzt): „Darüber bin ich mir nicht so sicher. Siehst du, wir müssen ein wirklich ernstes Gespräch führen. Es handelt sich um. . .“
Elias: „Matti! Habe aber noch ein bisschen Geduld. . . Warum bist du so gestresst? Wir sollen zuerst frühstücken! Und. . . und ich brauche wirklich ein Glas Rotwein. Oder vielleicht die ganze Flasche?“
Matilde: „Nein, Elias! Du brauchst etwas anderes! Du musst dich wie ein Erwachsener benehmen. Du musst diese blöden Feste beenden! Ich kann deine Handlungsweise wirklich nicht mehr aushalten! Ich habe es schon satt! Und deine anderen Angestellten haben es auch!“ (sie wirft die leeren Weinflaschen in den Müllkorb)
(Jemand klopft an die Tür. )
Zweite Szene
Alexander tritt in das Zimmer seines Vater ein.
Alexander: „Also hier steckst du, Alter? Ich habe schon eine halbe Stunde auf dich bei der Taverne gewartet und du bist nicht gekommen. Was ist mit dir los, Mensch?“
Elias: „Mein Sohn! Wie geht es dir? (beide umarmen sich) Matti hat mich besucht und deshalb bin ich nicht zu dir gekommen.“
Alexander: „Dann komm` mal! Wir sollen zum Frühstück gehen und warum nicht auch zwei Biere bestellen! Ich will, dass du auch meine neue Freundin kennenlernst. Ihre Eltern besitzen eine Pension hier in der Nähe und. . .“
Matilde: „Keiner von euch verlässt dieses Zimmer, bis wir ein ernstes Gespräch führen!“
Alexander: „Vater, hast du vielleicht eine Aspirintablette? Mein Kopf begann mir plötzlich weh zu tun, als ich diese Dame sprechen hörte.“
Elias: „Alexander! Warum benimmst dich so unhöflich mit Matti? (er gähnt) Hast du vergessen, dass Matti auch ein Mitglied unserer Familie ist?“
Alexander: „Ja, ja! Ich kenne schon diese langweilige Plapperei. . . sie hat mich erzogen. Ja, das weiß ich schon und dafür bin ich ihr dankbar. Aber, du hast nicht die kleinste Ahnung, was sie mir gestern gesagt hat.“
Elias (indem er sich parfümiert): „Was, mein Sohn?“
Alexander: „Also, ich saß ruhig in meinem Büro und sie ist einfach hereingekommen, (seine Stimme wird lauter) ohne sogar an die Tür zu klopfen und hat mich „Faulpelz“ gennant. Wie sollte ich mich in jenem Augenblick fühlen, wenn nicht verspottet? !“
Elias: „Ach, mein lieber Junge! Ich. . .“
Matilde (unterbricht ihn): „Und wie soll ich dich denn nennen? Wie? (beginnt zu schreien) Du sitzt einfach in einem Büro und schaust Filme auf dem Computer an! Und das nennst du arbeiten!“
Alexander: „Weißt du was? . . .“
Elias: (wird ernster) „Ich glaube, dass diese Situation schon peinlich ist, meine Lieben. Wir sollen uns nun zu Tisch setzen und eine Lösung zu unseren Problemen finden. . . Ach, Gott! Ich habe solchen großen Hunger! !“
(Alle setzen sich zu Tisch. Matilde zeigt den beiden Männern einige wichtige Dokumente. )
Dritte Szene
Elias: „Was? ? (er wird blass) Bitte, Matti, sage mir, dass alles, was du mir gezeigt hast, nur ein blöder Witz ist?“
Alexander: (zündet seine Zigarette an): „Ich war nie im Mathematik- beziehungsweise Finanzenbereich begabt. Aber diese Diagramme sehen schrecklich aus, Vati! Warum hast du dich nicht mehr angestrengt?“
Matilde: „Ich habe dich gewahrnt, Elias, dass die finanzielle Situation dieses Hotels schrecklich aussieht! Wir müssen uns schnell mobilisieren! Ich kann die ganze Sache nicht mehr allein handhaben!“
Elias (er schwitzt): „Also. . . Sechs Angestellte haben aufgegeben und. . . wir schulden noch Geld an die Bank und an. . . (er nimmt sich einen Tuch, um sich die Stirn von den Schweißtropfen zu reinigen)
Matilde: „Wir schuldigen große Geldsummen, nicht nur an der Bank, Elias! Es sind noch eine Menge Menschen, mit denen du gewisse Geschäfte gemacht hast. . . und diese wollen nun ihr Geld zurück!“
Elias (bewegt sich gedankenvoll durch das Zimmer): „Ich habe es kapiert, Matti! . . . Ich habe nur noch eine Frage. Hast du auch Renate über die schlechte Situation unseren Hotels informiert?“
Matilde: „Sicher, dass ich es nicht gemacht habe! Sie ist nicht meine Tochter, Elias! Du musst dieses Gespräch mit ihr führen! Oder vielleicht. . .“
Elias: „Oder was, Matti? Sage mir bitte, dass du einen Plan hast. . . sage mir, bitte, dass du einen Ausgang für diesem Albtraum hast!“
Matilde: (schaut ernst in seine Augen hinein) „Verkaufe das Hotel, Elias! Das ist mein Ratschlag!“
Elias: (nervös) „Vielen Dank für deinen Ratschlag, Matti! Ich werde ihn aber ablehnen!“
Alexander: „Warum denn, Vati? Ich finde, dass es gar keine schlechte Idee wäre!“
Elias: (öffnet das Fenster) „Ich kann das nicht tun! Verstehe es, verdammt noch mal! . . . Dieses Hotel bedeutet so viel für mich, für Renate. . . und für. . . Ach! (er wirft die Papiere vom Tisch) Ich habe deiner Mutter etwas versprochen, bevor sie gestorben ist. Und ich werde mein Versprechen halten!“
Matilde: „Und dann, Elias? Was wird dann weiter geschehen mit diesem Hotel? Mit deinen Angestellten? Sie wollen eine Antwort! Außerdem hast du vergessen, dass deine Tochter heute Nachmittag von Frankfurt zurückkehrt? Was wirst du ihr sagen?“
Elias: „Ach, ich habe ganz und gar über die Heirat ihrer bester Freundin vergessen! Wann. . . Wann wird sie stattfinden?“
Matilde: „Morgen, Elias! Morgen! In unserem Hotel! Und wir haben nicht genug Angestellte! Was zum Kuckuck, Elias? Gib mir doch eine Antwort auf meine Fragen!“
Elias (mit einer ernsten Stimme): „Wir werden alles vom Neuen beginnen, als ob keine Geldschulden existieren würden! Und ich werde auch helfen! Und du auch, Alexander! (er schaut ihn lächelnd an) Du, Faulpelz!“
(Alexander und Matilde verlassen Elias' Hotelzimmer. )
Vierte Szene
Elias sitzt allein in seinem Zimmer.
Elias (schaut voller Not das Bild seiner verstorbenen Ehefrau an): „Ach, meine liebe Miriam!
Warum hast du mich verlassen? (beginnt zu weinen und zu schreien)
Warum? ?
Verdammt noch mal!
Ich kann dieses Geschäft nicht alleine führen.
Ich brauche deine Hilfe! (weinend)
Wieso habe ich dir versprochen, dass ich dieses Geschäft weiter unternehmen werde?
Warum? ?
Und wieso habe ich nicht den Mut, dieses Hotel zu verkaufen? !
Das scheint so einfach! (er reinigt sein Gesicht von den vielen Tränen mit den Händen)
Ich werde es aber nicht tun, meine Liebe!
Ich kann es einfach nicht tun! !
Renate würde mir diese Tatsache einfach nie verzeihen!
Und ich will das auch nicht tun! (er öffnet seinen Schrank und nimmt eine Kravatte)
Ich liebe dich, Miriam!
Von Herzen, mit Schmerzen, über alle Maßen!“
(Elias verlässt sein Hotelzimmer. )
Zweiter Akt
Erste Szene
Alexander schließt die Tür seines Hotelzimmers und macht sich auf dem Weg zur Taverne.
Alexander: „Ich?
Ein Faulpelz?
Das kann ich nicht akzeptieren, Mensch!
(Er regelt seine Calvin Klein Armbanduhr. )
Und diese Matilde! !
Ach! !
Die geht mir einfach auf die Nerven!
Und der Alte glaubt, dass in zwei Stunden, bis seine süße Renate ankommen wird, das ganze Hotel in Ordnung sein wird und alle Rechnungen bezahlt sein werden.
Er ist unmöglich!
Und er glaubt, dass ich ihm helfen werde!
Das will ich aber nicht!
Es lohnt sich nicht! !
Ich bin nicht seine Puppe.
Ich bin ein Erwachsener.
Ich habe die Freiheit meine eigenen Entscheidungen zu treffen.
Ich habe es schon satt!
. . .
Diese ganze blöde Situation macht mich kaputt!
Ich wünschte, ich hätte genug Geld, um dieses Hotel zu kaufen und es in die größte Taverne aus Europa zu verwandeln.
(Er sucht seine Zigarettenpackung in den Hosentaschen. Findet sie aber nicht. Er kehrt zurück zu seinem Hotelzimmer. Er öffnet den Schrank und findet drinnen eine Zigarettenpackung. )
Ach, Gott!
(Er schaut sich in dem Spiegel an und kämmt seine Haare. )
Was für eine Familie hast du mir geschenkt!
Eine Mutter, die einfach zu früh weggegangen ist und die ich nicht genug kennengelernt habe.
Einen Vater, der kaum Zeit mit mir verbringt, nur wenn wir zusammen ein Bier trinken.
Außerdem schätzt er nicht einmal die Tatsache, dass ich ihn nie verlassen habe und während den schwierigsten Momenten aus seinem Leben dabei war.
Und eine Schwester, die ich kaum sehe und an deren Gesicht ich mich kaum erinnere. . .
Im Vergleich zu mir ist sie aber kein Faulpelz.“
(Er schließt die Tür seines Hotelzimmers und bemerkt seine Freundin, welche sich ihm nähert. )
Zweite Szene
Eva (starrt ihn mit einem neugierigen Gesicht an): „Wo steckst du, Alex? Ich suche dich schon seit fünfzehn Minuten!“
Alexander (flüstert): „Ich denke, dass diese fünfzehn Minuten die schwierigsten aus deinem Leben gewesen sind, da du sie nicht mit deinen blöden Einkäufen verbrachst hast.“
Eva (bewundert die rosa Farbe ihrer Nägel): „Was hast du gesagt?“
Alexander: „Nichts! Gib` bitte nicht Acht darauf, was ich sage. Ich hatte einen schrecklichen Morgen. Mein Vater und Matilde und. . .“
Eva (nimmt seine Hand): „Hast du schon gefrühstückt?“
(Eva tritt auf Alexanders rechten Fuß auf, mit ihren spitzen Sandalen aus schwarzem Satin mit Absatz und Knöchelschnürung)
Alexander (schreit ganz leise): „Auu!“
Eva (umarmt Alexander): „Ich noch nicht und ich habe solchen Hunger! Wir sollen doch schon zum Restaurant gehen!“
Alexander: „Ja! Warum nicht?“ (in seinem Gedanken) „Ich brauche Eis für meinem rechten Fuß! !“
Eva (auf dem Weg zum Restaurant): „Ich mag dein Hotel sehr! Es sieht wunderbar aus. Und was mir am meisten gefällt, ist die Tatsache, dass man von hier Zugang zu jedwelchem Einkaufszentrum hat. Ist es nicht toll?“
Alexander: „Ja. . . Aber leider bin ich nicht der Besitzer dieses Hotels. . . Mein Vater ist der Besitzer und ich bin sein Angestellter. (in seinen Gedanken) „Oder besser gesagt sein Faulpelz.“
Eva (nimmt ihren kleinen Spiegel aus der Tasche und versichert sich, dass die rote Farbe ihrer Lippen noch bemerkbar ist): „Ich verstehe, was du sagst. Aber ich denke schon, dass du auch gewisse Rechte innerhalb dieses Geschäftes hast. Du bist mehr als ein Angestellter. Du bist ein Familienmitglied!“
Alexander: „Es würde mir wirklich gefallen, das Recht zu haben, dieses Hotel zu verkaufen und ein eigenes Geschäft zu bilden. . . ohne meine Familie!“
Eva (ihr Spiegel fällt auf den Boden; sie hebt ihren Spiegel auf und legt ihn wieder in ihre Tasche): „Wirklich? ? Das ist so toll! . . . Also, ich meine, dass es eine gute Idee wäre, dieses Hotel zu verkaufen und dich allein auf persönlicher Ebene zu entwickeln.“
Alexander: „Vielleicht! Ich habe aber nie ernst daran gedacht und. . .“
Eva: „Weißt du was, Alex? Ich will, dass du meine Eltern kennenlernst. Ich habe ihnen so viel über dich erzählt und sie sind sehr neugierig, dich auch kennenzulernen.“
Alexander (beginnt zu schwitzen): „Jetzt? Hattest du aber nicht Hunger? Willst du nicht, dass wir zuerst frühstücken?“
Eva: „Das kann noch warten! Wir sollen gehen. Unsere Pension liegt nicht so weit von deinem Hotel.“
Dritte Szene
Alexander und Eva sind in dem Restaurant der Pension „Die Nixe“ angekommen.
Eva (tippt genervt Texte an ihre Eltern auf dem Handy): „Ach! Wo liegen diese zwei? Ich will ihnen helfen und sie wollen einfach nicht mitarbeiten! !“
Alexander (massiert seinen verwundeten Fuß): „Ist alles in Ordnung, meine Liebe?“
Eva (schaut weiterhin den Bildschirm ihres Handys an): „Ja! Sicher! Warum wäre etwas nicht in Ordnung? . . . Willst du nicht etwas zum Essen bestellen? . . . Ich glaube, dass es noch ein bisschen dauern wird, bis meine Eltern hier ankommen werden. . .“
Alexander: „Ja! Kein Problem!“
(Beide setzen sich an einen Tisch, der ganz am Eingang des Restaurantes liegt)
Luka: „Willkommen in unserem Restaurant „Die Nixe“, wo die feinsten Präparate unserer Gästen mit Liebe vorbereitet werden und wo. . . (er beginnt zu zittern und holt einen Zettel aus seinen Hosentaschen) „Ech. . . ich bitte Sie um Entschuldigung. . . es ist mein erster Tag und. . .“
Eva: „Das interessiert mich wirklich nicht! Können wir bestellen?“
Luka (errötet): „Ja, sicher! Was kann ich Ihnen zum Essen und zum Trinken bringen?“
Eva: „Ich. . .“ (wird unterbrochen von Alexander)
Alexander: „Kann ich bitte ein Menu bekommen?“
Luka: „Einen Augenblick. . .“
(Alexander schaut voller Überraschung die ganze Liste von Speisen an)
Alexander: „Wow! Meine Güte! Ich weiß nicht, womit ich beginnen soll. . .“
Eva: „Warum probierst du nicht. . .“ (wird schon wieder von Alexander unterbrochen)
Alexander: „Also. . . Ich möchte folgendes zum Essen bestellen: Roulade von Spanferkelschinken und Spargelcreme, Feines Gratin von Brokkoli und Lachs, Knoblauchcremesuppe mit Croutons, Birnentarte mit Schokolade auf Anisschaum. . .“
(Eva schaut ihn mit einem blöden Gesicht an; versucht zu verstehen, was mit ihm los ist)
Eva (in ihren Gedanken): „Sicher ist sein großer Appetit vom Stress ausgelöst worden!“
Alexander: „. . . und ein kaltes Bier, bitte auch!“
Eva (steht plötzlich auf): „Sie sind angekommen!“
Alexander (flüstert): „Super. . .“
Eva (umarmt ihre Eltern): „Vatti, Mutti, dieser ist mein Freund Alexander Svetlaner!“
Barbara (umarmt Alexander): „Willkommen, Alex! Es ist eine Ehre!“
Alexander: „Ich hoffe, dass ich ihren Programm nicht durcheinander gebracht habe. . .“
Barbara: „Nein! Wie kannst du an solche Sachen denken?“ (sie lächelt)
David: „Dein Vater ist Elias Svetlaner, nicht wahr? Der Besitzer des Hotels „Funkel“.“
Alexander: „Das ist richtig. . .“
Eva: „Sie wollen das Hotel verkaufen, Vati!“
David: „Wirklich? Wieso denn?“
Alexander (schaut Eva böse an): „Was? Nein! Wir werden es nicht verkaufen. . . wir werden eine andere Lösung finden, um die finanzielle Situation unseres Hotels zu verbessern.“
David: „Ach so! . . . Aber wenn ihr doch eure Meinung ändert. . . ich. . . besser gesagt ich und meine zwei Damen, wollen unser Geschäft ausweiten. . . und. . . euer Hotel ist eine gute Möglichkeit, unseren Wunsch in Erfüllung zu bringen. Denke mal daran!“
Alexander: „Ich verstehe, aber. . . das ist keine einfache Entscheidung und mein Vater. . . mal sagen, das er die ganze Macht hat!“
David: „Denke nur daran! Ich gebe dir einen Zettel mit meinen persönlichen Daten, um mich zu verständigen, falls ihr eure Meinung ändert.“
Alexander: „Danke. . . aber ich glaube nicht, dass das geschehen wird. . .“ (in seinen Gedanken): „Warum verspätet dieser Angestellte mit meinem Bier?“
Dritter Akt
Erste Szene
Ein blaues Auto ist vor dem Hotel „Funkel“ angekommen. Matilde wartet auf Renate am Eingang des Hotels.
Matilde (nähert sich dem Auto, aus welchem Renate aussteigt): „Ach! Meine Kleine! Herzlich Wilkommen!“ (Matilde umarmt Renate. )
Renate (küsst Matilde auf beiden Wangen): „Meine liebe Matti! Ich habe dich sehr vermisst!“
Matilde (eine Träne fällt auf ihrer linken Wange): „Ich auch, meine Renate! Wie geht es dir? Bist du zufrieden mit deinem Leben in Frankfurt?“
Renate (seufzt): „Teilweise ja. . . aber ich muss zugeben, dass ich täglich an euch denke: an dich, an meinen Vater, an meinen Bruder, an meine Mutter. . .“ (sie schaut das Bild ihrer Mutter, das am Eingang des Hotels hängt)
Matilde (schmeichelt sie auf dem Rücken): „Deine Mutter würde sehr stolz auf dich in diesem Augenblick sein! Du hast so vieles in einem kurzen Zeitintervall geschafft. . . du hast die „Hessische Berufsakademie“ beendet und du hast auch deine eigene Firma. Großartig! "
Renate: „Danke für deine schönen Worte, Matti! Du weißt, wie viel ich dich schätze. (Sie beginnt durch den Flur des Hotels zu spazieren) „Wow! Das Hotel sieht wundervoll aus! Mein Vater hat keine große Veränderungen gemacht.“
Matilde (flüstert): „Als ob er auch Zeit dafür gehabt hatte. . .“
Renate: „Was?“
Matilde: „Nichts, meine Liebe! Ich bin ein wenig müde. . . ich hatte sehr viel in den letzten Tagen zu tun und ich habe mich nicht genug ausgeruht. Aber das ist nicht wichtig. Ich bin sehr froh, dass du zu Hause angekommen bist!“
Renate: „Ich auch! Wie geht es meinem Vater? Ist er gesund?“
Matilde: „Ach, meine Liebe! An manchen Tagen hatte ich mir gewünscht, dass er krank wäre, um besser an die Folgen seiner Handlungen zu denken!“
Renate (kratzt sich auf dem Rücken): „Was willst du damit meinen? Was hat er nun unternommen?“
Matilde: „Nichts besonderes. . . er ist wie du ihn schon kennst. . . witzig und wieder witzig. Für ihn bedeutet das Leben eine ständige Feier!“
(Renate lächelt)
Matilde: „Weißt du, welchen Ratschlag er mir an diesen Morgen gegeben hat?“
Renate: „Keine Ahnung! Welchen?“
Matilde: „Dein Vater hat mich ermahnt in den Urlaub zu fahren!“
(Renate beginnt aus allen Maßen zu lachen)
Renate: „Vielleicht. . . hat er damit Recht!“
Matilde: „Mein Kind! Du kannst dir aber nicht vorstellen, was für ein Durcheinander es in diesem Hotel gibt. . .“
Renate: „Was? Ich glaubte, dass alles in Ordnung ist. . . was ist geschehen und warum hat mich niemand darüber erkundigt?“
Matilde (ihr Handy beginnt zu klingen): „Meine liebe Renate, ich glaube, dass du dieses Gespräch besser mit deinem Vater führen solltest!“
Renate: „Ich werde es mit Sicherheit tun, aber zuerst muss ich meine Freundin besuchen. Sie ist vor einer halben Stunde hier angekommen. In welchem Hotelzimmer befindet sie sich?“
Matilde (schaut eine Tabelle voller Aufmerksamkeit an): „404!“
Renate: „Danke Matti! Bis bald!“
(Renate geht die Treppen hinauf bis zum Hotelzimmer 404. )
Zweite Szene
Renate klopft an der Tür des Hotelzimmers 404. Eine junge Frau, die einen roten Kittel und Lockenwickel in ihren Haare trug, öffnet ihr die Tür.
Alena: „Renate! Du hast es geschafft! Du bist da!“
Renate (umarmt Alena): „Wo anders könnte ich sein, wenn nicht zusammen mit meiner besten Freundin, die morgen heiratet? ! Herzlichen Glückwunsch, meine Liebe!“
Alena: „Danke Renate! Ich kann es kaum glauben, dass der schönste Tag aus meinem Leben so schnell gekommen ist. . .“
Renate: „Du meinst der zweit-schönste Tag aus deinem Leben. . . denn der erst-schönste Tag aus deinem Leben ist schon längst vorbei!“
Alena (setzt sich auf dem Sofa): „Wirklich? Und wann war das. . . ?“
Renate: „Ach, du vergeßliches Zeug! Es war der 8. Oktober 2011. . . rund vier Uhr Nachmittag. . . Mainkai Cafe. . . Erinnerst du dir nicht mehr daran?“
Alena: „Hm. . . gib’ mir noch einige Details. . .“
Renate (setzt sich auf das Sofa und schaut Alena tief in die Augen): „Eine müde Kellnerin hat Kaffee auf meine Arbeitsdokumente ausgeschüttet . . . den restlichen Teil der Geschichte, glaube ich, dass du ihn kennst. . .“
Alena: „Ach, ja! Die müde Kellnerin. . . das bin ich gewesen. Du hast aber vergessen, folgende Tatsache zu erwähnen, dass die müde Kellnerin dich an jenem Abend ins Kino eingeladen hat, um sich zu entschuldigen.“
Renate: „Wieso habe ich das vergessen! Keine Ahnung. . . Und seitdem hat sie sich in meine beste Freundin verwandelt!“
(Beide lachen. )
Alena: „Ich bin derart froh, dass du morgen dabei sein wirst!“
Renate: „Ich auch, meine Liebe! Aber wo liegt der zukünftige Ehemann? Ich will ihn auch beglückwünschen.“
Alena: „Er besichtiget mit Sicherheit das Hotel und die ganze Umgebung! Es ist wirklich was Besonderes. . . ich verstehe jetzt, warum du so sehr diesen Ort vermisst, wenn du fort bist.“
Renate: „Ja. . . ich habe eine Menge Erinnerungen hier. . .“
Alena: „Ich hatte noch keine Zeit gehabt, um den Platz zu sehen, wo morgen die Hochzeit stattfinden wird.“
Renate: „Mache dir keine Sorgen darum. Ich werde gleich jetzt hinunter gehen, ein paar Fotos mit allen Ornamenten machen und sie dir schicken.“
(Die beiden Freundinnen umarmen sich wieder. )
Dritte Szene
Renate findet Matilde an der Rezeption des Hotels und sie nähert sich ihr.
Matilde (legt ihr Handy in die Hosentasche): „Womit kann ich dir helfen, meine Liebe?“
Renate: „Weißt du vielleicht, wo der Saal liegt, wo morgen die Hochzeit meiner Freundin stattfinden wird?“
Matilde: „Ach. . . der Saal. Ja. . . ich werde es dir zeigen. . . später. Hast du etwas zum Essen bestellt? Ich glaube, dass du wirklich Hunger hast!“
Renate: „Ja, aber das kann noch warten. Ich will zuerst den Saal sehen.“
(Matilde errötet. )
Renate (schaut Matilde mit einem ernsten Gesicht an): „Alles muss wunderschön aussehen bis morgen! Ich weiß nicht, ob du mich wirklich verstehst, aber Alena bedeutet für mich mehr als eine Freundin. . . sie ist für mich wie eine Schwester. Und ich. . . ich will mich nur versichern, dass alles in Ordnung für morgen ist.“
Matilde (kratzt sich auf der linken Schulter; versucht nicht in Panik zu geraten): „Ich habe es kapiert! Aber trotzdem sollten wir erst zum Restaurant gehen und etwas zum Essen bestellen. Weißt du, dass wir einen neuen Chef haben. Er stammt aus Portugal und. . .“
Renate: „Was versteckst du von mir Matti? . . . Sage mir bitte die Wahrheit!“
Matilde: „Ach, meine Liebe! Als ob es so leicht wäre. . .“
(Matilde nimmt ihre Hand und beide gehen in ihr Büro. Matilde sperrt die Tür zu. )
Matilde: „Also. . . womit soll ich denn beginnen?“
Renate: „Mit dem Anfang, bitte!“
Matilde: „Ja. . . der ist immer der schwerste. . . also. . . es gibt einige Probleme in unserem Hotel und. . . ich bin nicht dazu gekommen, den Hochzeitssaal für morgen zu schmücken. . .“
Renate (wird blass): „Was? ? Ich kann es nicht fassen. . . ich glaubte, dass alles in kleinsten Detail organisiert wurde. . . und. . .“
Matilde: „Mache dir keine Sorgen, meine Liebe! Ich werde es tun. . . es ist noch Zeit! Und. . . die Nacht ist lang. . .“
Renate (beginnt zu zittern): „Ich soll mir keine Sorgen machen? . . . Wie soll ich mir keine Sorgen machen? Weißt du, dass ich Alena unser Hotel für ihrer Hochzeit empfohlen habe? ! Und. . . jetzt wünsche ich mir, dass ich das nicht getan hätte.“
. . .
Renate: „Seit wann gibt es dieses Durcheinander in dem Hotel? Und. . . sei ehrlich, bitte!“
Matilde: „Ach, meine Liebe. . . Das. . . das solltest du besser mit deinem Vater besprechen. . .“
Renate (ist gedankenvoll): „Jetzt habe ich keine Zeit mit ihm zu sprechen. . .“
Matilde: „Warum denn nicht, mein Kind?“
Renate: „Da ich selbst den Hochzeitssaal in diesem Augenblick schmücken werde!“
(Renate geht aus Matildes Büro weg, wirklich empört. )
Vierter Akt
Erste Szene
Alexander tritt in dem Büro seines Vaters ein. Elias sitzt vor seinem Computer und sieht einige Tabellen voller Aufmerksamkeit an.
Elias: „Mein Sohn, hier bist du! Wo warst du? Ich habe dich gesucht. . .“
Alexander (setzt sich auf einen Stuhl): „Ich. . . ich habe mit Eva und ihrer Familie gefrühstückt und. . . es ist eine lange Geschichte. . .“
Elias: „Ach, so!“
Alexander: „Warum hast du mich gesucht?“
Elias: „Ich glaube, dass du weißt, dass morgen in unserem Hotel die Hochzeit von Alena, Renates Freundin, stattfindet und. . .“
Alexander (empört): „Ja, und? Was hat das mit mir zu tun?“
Elias: „Matti hat mich vor ein paar Minuten informiert, dass deine Schwester allein den Hochzeitssaal beschmückt und ich dachte, dass du ihr vielleicht helfen könntest.“
Alexander (gähnt): „Ich bin wirklich müde, Vatti! Und. . . haben wir dafür nicht Angestellte?“
Elias: „Ach, mein Sohn! Sollen wir schon wieder dasselbe Gespräch wie heute morgen führen? Soll ich dir schon wieder die schlechte finanzielle Situation unseres Hotels zur Erinnerung bringen?“
Alexander: „Nein! Ich kenne sie! Und. . . Renate kennt sie auch? Hast du es ihr gesagt? Wie hat sie darauf reagiert? Gewiss war sie wirklich böse, nicht wahr? !“
Elias (kratzt sich auf der Stirn): „Nein, Alex! Ich habe ihr noch nichts gesagt. . . ich werde es aber tun. Ich muss es tun! Sie hat schon Matti eine Menge Fragen gestellt, aber sie hat keine Antworten auf ihre Fragen bekommen. . .“
. . .
Alexander: „. . . Vati! Ich will dich etwas fragen. . .“
Elias: „Ja, mein Sohn! Ich höre zu!“
Alexander: „Ich dachte, dass es wirklich eine gute Idee wäre, dieses Hotel zu verkaufen und vielleicht ein neues Geschäft zu beginnen. . . ein einfaches. . .“
Elias (beginnt zu schreien): „Was für Blödsinne sagst du hier, Mensch! Ich verkaufe nichts! Nichts! Verdammt noch mal! . . . Warum machst du nicht etwas Gescheites mit deinem Leben und lass mich bitte in Ruhe!“
(Alexander geht aus dem Büro seines Vaters weg, ohne ein Wort zu sagen, aber vorher knallt er mit Absicht die Tür zu)
Zweite Szene
Renate befindet sich in dem Hochzeitssaal. Ihr Handy beginnt zu klingeln.
Alena: „Hallo! Womit beschäftigt sich die attraktivste Brautjungfer der Welt?“
Renate (flüstert): „Ich bin umgeben von allerlei Sorten von Ornamenten, kann mich nicht entscheiden, welche passender zu der Thematik der Hochzeit sind und währenddessen versuche ich nicht in Panik zu geraten. . . aber du musst alle diese Aspekte nicht erfahren. . .“
Alena: „Hast du etwas gesagt, meine Liebe? Denn ich habe nichts verstanden. Vielleicht gibt es keine gute Netzwerkabdeckung. . .“
Renate: „Nichts Wichtiges! Alles ist in perfekter Ordnung! . . . Und. . . wie geht es der hübschen, zukünftigen Braut?“
Alena (seufzt): „Ich muss zugeben, dass ich ein bisschen aufgeregt bin, aber. . . das finde ich ganz normal. Ich bin zusammen mit Franz und unseren Eltern im Restaurant. Wir wollen etwas zum Essen bestellen. Willst du nicht mitkommen?“
Renate: „Er. . . ich bin ein wenig müde. . . (gähnt) ich glaube, dass ich besser schlafen gehe. . .“
Alena: „Ach. . . ich dachte, dass nachdem wir etwas essen den Hochzeitssaal besichtigen können. . .“
Renate (errötet und stottert): „Was? Das ist keine gute Idee, weißt du das nicht? Es ist eine uralte Tradition. . . eh. . . das Brautpaar darf nicht den Saal sehen, wo sie heiraten werden. . .“
Alena (lacht): „Was? ? Das ist Unsinn, Renate! Wer glaubt noch an diese uralten Traditionen? !“
Renate: „Ich! Und du solltest es auch tun! Ich meine es nun ernst! Wir reden hier über deine Zukunft!“
Alena: „Ach, ja! Meine Zukunft. . . gut! Ich habe verstanden. . .“
Renate (flüstert): „Gott sei Dank!“
Alena: „Du bist sehr müde und redest dummes Zeug! Aber ich liebe dich trotz all’ diesen Aspekten! Bitte, ruhe dich aus und wir sehen uns morgen!“
Renate (lächelt): „Ich suggeriere dir dasselbe! Bis bald, meine Liebe!“
(Renate setzt sich erleichtert auf einen Stuhl für ein paar Minuten und danach setzt sie ihre Arbeit fort. )
Dritte Szene
Alexander ist in dem Restaurant ihrer Freundin Eva angekommen. Er bemerkt Luka, den Angestellte, den er morgens kennengelernt hatte.
Alexander: „Guten Tag oder Guten Abend oder was es noch ist, lieber Mann! Wie geht es dir?“
Luka: „Wilkommen in unserem Restaurant „Die Nixe“, lieber Mann, wo alles. . .“
Alexander: „Ja, ja diese blöde Einleitung, die kenne ich schon. . .“ (flüstert): „Du hast dich nicht sogar angestrengt, sie auswendig zu lernen. . .“
Luka: „Womit kann ich ihnen helfen, mein Herr?“
Alexander: „Weißt du, wo ich den Besitzer dieses Hotels finden könnte? Ist er da? Oder?“
Luka: „Ich habe keine Ahnung, mein Herr! . . . Als Angestellter habe ich nicht das Recht, mich in das persönliche Leben meines Chefs einzumischen. Es fühlt sich einfach nicht passend. . .“
Alexander (seufzt): „Ich verstehe. . .“ (will weggehen)
Luka: „Aber ich kann meinem Chef mitteilen, dass ihn jemand gesucht hat. Wer sind Sie?“
Alexander: „Ich bin Alexander Svetlaner und habe keinen anderen Titel!“ (er lächelt)
Luka: „Svetlaner haben Sie gesagt?“
Alexander: „Ja! Und warum dieses Gesicht?“
Luka: „Hm. . . Kennen sie vielleicht Elias Svetlaner? Er ist der Besitzer des Hotel „Funkel“.“
Alexander: „Der ist mein Vater. Was ist so besonders daran? Warum hast du auf eine solche Art und Weise reagiert?“
Luka: „Ich. . . ich habe mich an ein Gespräch erinnert. . . das ich mit meinen Arbeitskollegen nicht vor langer Zeit führte. . .“
Alexander: „Ach so! Und. . .“
Luka: „Meine Arbeitskollegen waren enttäuscht, dass ein solches Hotel wie jenes, mit einer solchen besonderen Architektur einfach demoliert wird und in ein Spa verwandelt wird. . . und wenn sie nur wüssten, wie viele tolle Erinnerungen sie aus den Sommerferien dort als Kinder gehabt hatten. . . es ist wirklich Schade. . .“
Alexander (einfach verwirrt): „Aber. . . wer hat solche dummen Nachrichten verteilt?“
Luka: „Sie sind nicht dumm. . . es sind wahr! Sie haben ein Gespräch zwischen unserem Chef, Herrn David und seinem Sekretär gehört. . . und sie hätten nicht gelogen!“
Alexander (beginnt zu schwitzen): „Ich. . . ich brauche einen Glas Rotwein, Luka! Schnell, bitte!“
Vierte Szene
Elias tritt in den Hochzeitssaal ein. Renate schaut ihn verwirrt an.
Renate: „Vati? Was. . . was machst du hier so spät? Du solltest dich ausruhen!“
Elias: „Ich würde dasselbe meiner Tochter empfehlen. . . ich weiß aber, dass sie meinem Ratschlag nicht folgen würde!“
Renate (lächelt): „Was? Das ist nicht wahr!“
Elias (setzt sich auf einen Stuhl): „Mein Engel! Ich. . . ich weiß, dass ich dich und deine Mutter enttäuscht habe. . .“
Renate (nimmt einen Stuhl und setzt sich neben ihren Vater): „Ach, Papi! Du hast mich nicht enttäuscht und wirklich nicht meine Mutter. . .“
Elias: „Bitte, lass’ mich weiter sprechen. . . ich will dir so vieles sagen, mein Kind, aber die Zeit ist knapp und ich weiß nicht, womit ich beginnen soll. . .“
(Elias zieht seine Jacke aus und legt sie auf den Stuhl. )
Elias: „In der letzten Zeit bin ich nicht der beste Chef gewesen. . . ich. . . ich habe nicht genug das Geschäft unserer Familie geschätzt. . . ich habe viel getrunken. . . vielleicht um die Erinnerungen mit deiner Mutter zu vergessen. . . ich war kein gutes Beispiel für meine Angestellten und deshalb kann ich ihre Entscheidung und zwar, jene, dass sie zurückgetreten sind, nicht beurteilen. . .“
Renate (will ihren Vater irgendwie trösten): „Papi. . . quäle dich bitte nicht. . .“
Elias (seufzt und eine Träne fällt auf seine rechte Wange): „Und. . . deshalb. . . ist dieses Hotel zusammen mit mir und wegen meinen Blödsinnnen gesunken! Ich bin der einzige, der daran schuldig ist und. . . ich bitte dich um Verzeihung, mein Kind!“
Renate: „Nein, Papi! Du bist nicht der einzige Schuldige hier. . . vielleicht nur an der Tatsache, dass du mit dem Alkohol übertrieben hast. . . (sie lächelt) aber ansonsten bin ich auch schuldig und mein Bruder auch. . . wir sind ein Team und wir müssen unsere Probleme zusammen lösen!“
Elias (lächelt): „Wenn das auch so einfach wäre. . . du weißt nicht wie diese finanziellen Statistiken aussehen. . . schrecklich! !“
Renate: „Papi, ich will mithelfen! Nach der Hochzeit will ich hier bleiben und zusammen arbeiten, bis wir eine gescheite Lösung finden! Zusammen können wir noch unseren Geschäft retten! Was meinst du? " (sie lächelt)
Elias (schaut ihr tief in die Augen): „Ich kann das aber nicht von dir verlangen. . . dein Leben ist in Frankfurt. . . du hast dort einen Arbeitsplatz. . . du hast dich so viel bemüht, um deine eigene Firma zu bilden und. . .“
Renate: „Nein, Vati! Mein Leben ist hier in Zürich! Mein Zuhause ist das Hotel „Funkel“ und damit basta!“
(Tränen beginnen langsam zu kullern, auf den Wangen des Vaters und der Tochter. Danach folgen viele Umarmungen. . . )
Fünfter Akt
Erste Szene
Elias zieht seinen blauen Frack an. Die Hochzeit findet in einer halben Stunde statt. Jemand klopft an der Tür seines Hotelzimmers.
Elias: „. . . Moment!“
(Er macht die Knöpfen seines Hemdes zu und öffnet die Tür. )
David: „Guten Morgen, Herr Elias Svetlaner! Ich bin. . .“
Elias: „Morgen! Du bist gekommen, um mein Frühstück zu bringen, nicht wahr? !“
David (verwirrt): „Was? ?“
Elias: „Ach, ich habe vergessen zu sagen, dass ich nicht mehr Rotwein zum Frückstück will. . . Aber es ist kein Problem! Du kannst es zurücknehmen! Du. . . du bist ein neuer Angestellter? Oder warum erinnere ich mich nicht mehr an deinen Namen? . . .“
David (macht ein ernstes Gesicht): „Herr Elias, ich bin David Münchs, der Besitzer der Pension „Die Nixe“. Ich bin sehr froh, Sie letztendlich kennenzulernen!“
(Sie schütteln die Hände. )
Elias: „Ich hatte keine Ahnung!“ (er lächelt) „Ich glaubte, dass ich der einzige Narr hier in Zürich bin, der ein solches Geschäft hat!“
(Elias lacht weiter. David trägt aber weiter ein ernstes Gesicht. )
Elias: „So. . . Womit kann ich dir helfen, mein Freund?“
David: „Also. . . ich weiß nicht, ob du darüber informiert bist, aber dein Sohn, Alexander, ist der Freund meiner Tochter, Eva und. . .“
Elias (ganz leise): „Gott im Himmel! Dieser Junge will mich ins Krankenhaus schicken!“
David: „. . . Als wir zusammen gestern morgen gefrühstückt haben, hat er etwas über den Verkauf dieses Hotels erwähnt und ich will Ihnen sagen, dass ich daran sehr interessiert wäre!“
Elias (gähnt): „Ach so! Und was anderes Interessantes hat mein Sohn Ihnen noch gesagt?“
David (stottert): „Er. . . Wie bitte?“
(Alexander erscheint am Eingang des Hotelzimmers. )
Alexander: „Ich habe dir vergessen beim Frühstück zu sagen, Vati, dass du der beste Krawallmacher aus der ganzen Welt bist und es war noch etwas, was ich vergessen habe zu sagen. . . Ach, ja! Die Tatsache, dass unser Geschäft nicht zum Verkaufen ist!“
Elias (setzt seine linke Hand auf Alex linke Schulter): „Wieso, mein Sohn? Wieso könntest du einen so wichtigen Aspekt vergessen zu erwähnen?“
Alexander: „Zu viel Alkohol, Vati!“ (er lacht) „Was kann ich noch hinzufügen? Das Leben ist wunderschön!“
(Elias und Alexander beginnen laut zu lachen. David schaut sie ein paar Sekunden an; fühlt sich beleidigt und entscheidet sich, nach Hause zu gehen. )
Zweite Szene
Renate befindet sich am Eingang des Hotels und bewundert das Bild ihrer Mutter.
Renate: „Ach, Mutti!
Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich dich vermisse. . .
Ich erinnere mich Tag und Nacht an deine grünen Augen, an dein schönes Lächeln, an deine süßen Umarmungen. . .
Ohne dich sieht mein Leben manchmal wie ein schwarz-weiß Film aus. . .
Und du weißt, wie sehr ich jene Filme hasse! !
(Sie lächelt. )
Sogar dieses Hotel braucht dich Mutti!
Du bist einfach zu früh weggegangen!
(Eine Träne fällt auf ihre Wange. )
Und du hast einen Teil aus meinem Herzen mit dir genommen. . .
Aber jetzt. . . mit meiner Rückkehr in unser Hotel, Mutti, glaube ich, dass ich diesen Teil zurückgefunden habe. . .
Es fühlt sich bizzar an, aber ich bin vorbereitet für einen neuen Beginn!“
Letzte Szene
Elias und Alexander nähern sich Renate.
Alexander: „Meine liebe und kluge Schwester!“ (er umarmt sie) „Schönes Kleid!“
Renate (lächelt): „Danke! Schöne. . . Hm. . .“
Alexander: „Sandalen?“
Renate: „Nein!“
Alexander: „Augen?“
Renate: „Nein!“
Alexander (nimmt seine Zigarettenpackung aus der Hosentasche): „Zigaretten?“
Renate: „Mit Sicherheit nicht!“
Alexander: „Ach. . . dann gebe ich auf!“
(Beide lachen. )
Renate: „Ich bin einfach nur froh, dass wir zusammen arbeiten werden und uns täglich sehen werden und. . .“
Alexander: „Ach, und ich dachte, dass du weg nach Frankfurt fährst und unser Vater mich als Chef dieses Hotel ernennt!“
(Alle lachen. . . )
Elias: „Ach, meine lieben Kinder! Ich liebe euch sehr!“
(Es folgt eine lange Familienumarmung. )
Alexander: „Genug mit den Sentimentalismen! Wir sollen drei Biere bestellen!“
Renate: „Er. . . Glaubst du nicht, dass es ein bisschen zu früh ist. . .“
Alexander: „Was? Es ist nie zu früh, einen neuen Anfang in unserem Leben zu feiern! Wir können und wir werden es tun! Wir sind doch die Svetlaner!“
(Alle lachen. )
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