Die tiefe Stille
Es ist dunkel - es ist still, ich fühlte alles - doch ich fühlte nichts, ich habe alles – aber wiederum nichts. Ich möchte meine Hand ausstrecken, doch keiner ist da, um nach ihr zu greifen. Das Einzige, was ich habe, ist eine unbeschreibliche Leere in mir – ich habe nichts. Letztendlich habe ich meinen Platz gefunden, in der ewigen Kälte, wo die Zeit still steht. Richtig, das wollte ich schon immer, hier fühle ich mich wohl, hier bin ich erleichtert. Ich bin müde, ich möchte mich ausruhen.
Meine Sicht ist verschwommen, in meinem Kopf ist alles unklar. In der Brust, ein Gefühl der Unruhe. Ich liege am Boden, meine Hände und Gesicht mit Blut bedeckt. Ich sehe einen Mann im schwarzem Mantel und weißen Haaren vor mir stehen. Ich sehe mich um, und sehe ein Blutbad. Etwas fehlt, etwas ganz Wichtiges. Ich kann mich nicht erinnern, aber es tut weh- sogar sehr. Die Zeit schien eingefroren zu sein. Wer bin ich? Was mache ich hier? Der mysteriöse Mann streckte mir seine Hand entgegen. Ohne Bedenken griff ich nach dieser Hand. Seine Blicke waren kalt, doch seine Hand war warm. Eine Wärme, die mir fremd war- eine Wärme, nach der ich mich sehnte.
Das ist erst der Anfang, aber gibt es ein Ende?
„Kapitän die Gruppe A und D, sind im Kampf gefallen.“ Gruppe A, das muss doch Ashs Gruppe sein! Wieder, es ist wieder passiert. Ich habe wieder meine Familie verloren! Die Welt war ein grausames Schlachtfeld, doch sie war auch sehr schön- wunderschön. Weil er in ihr gelebt hatte. Seine Augen waren das komplette Gegenteil von meinen. Sie waren immer voller Licht und Hoffnung. Dieses Licht gab mir immer wieder Kraft. Aber jetzt ist es nicht mehr da. Das Licht ist erloschen- für immer. Ich war es gewohnt, wichtige Menschen in meinem Leben zu verlieren. Das war der Grund auch, wieso ich mich mit der Zeit von ihnen immer weiter entfernte. Ich möchte niemanden wichtiges wieder verlieren. Haltet euch aus meinem Leben fern. Geht bitte.
Seit dem Treffen mit dem Mann namens Arima sind Jahre vergangen und mit der Zeit habe ich mein Talent entdeckt. Inzwischen wurde ich das Schwert selbst. Mensch oder Monster - ich tötete jeden der mir in den Weg stand.
Ich bewahrte immer einen kühlen Kopf und zeigte nie Emotionen. Die Menschen sahen mich als einen kaltblütigen Mörder. Und das stimmte auch. Ich weinte nie, wurde nie wütend oder verlor die Kontrolle. Bald bekam ich auch Spitznamen wie „der Tod“ oder „der kaltblütige Teufel mit einem Engelsgesicht“. Meine langen roten Haare und kristallklare himmelblaue Augen waren bestimmt der Grund, wieso mich viele so nannten.
Raphaelis war eine Krankheit, die die Seele langsam aber doch aufaß. Niemand wusste, woher sie kam. Die Person, die an solch einer Krankheit litt, würde bis zu ihrem Tod an unerträglichen Schmerzen leiden. Das Einzige was bekannt war ist, dass eine blaue Blume auf dem Grab desjenigen wachsen würde, der an dieser Krankheit gestorben ist.
Ich frage mich, ob solch eine Pflanze auf dem Meeresgrund wachsen würde?
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