Die Versammlung der weißen Gewänder
Eng zusammen gepfercht versuchte ich, in der erdrückenden Nähe meiner Mitmenschen wenigstens ein bisschen Platz zum Atmen zu bekommen. Warum musste es auch gerade heute so voll im Warteraum sein? Und natürlich war ich einer der Letzten, der drankam! Warum immer ich? ! Naja, ärgern brachte mir da auch nichts. Immernoch etwas missmutig blickte ich auf die Menge vor mir, die Wartenden allesamt in weiße Gewänder gekleidet. So auch ich. Stunden vergingen, und ein Ende der Wartezeit war noch lange nicht in Sicht. Ich vertrieb mir die Zeit mit Kreuzworträtseln, Sudoku und Co. Oder ich spielte mit dem kleinen Kind neben mir Spiele wie „Hangman“, „TicTacToe“ oder „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Langsam, aber sicher rückte ich also Stunde für Stunde ein Stückchen weiter vor. Und… Endlich! Ich war an vorderster Stelle angelangt! ! ! Doch just in diesem Moment lief mir ein Schauer kalt den Rücken hinunter, denn ich sah eine riesige Hand auf mich zukommen. Ich begann zu zittern wie Espenlaub und der Schweiß drang mir aus jeder einzelnen Pore. Millimeter für Millimeter rückte die Hand immer näher. Sie schwebte nur noch wenige Zentimeter über mir. Ich kniff ängstlich die Augen zu und in meinem Kopfkino liefen schreckliche Szenarien ab. Und… Plötzlich wurde ich unsanft von der Riesenhand gepackt! Ich wollte schreien, doch aus meinem Mund kam kein einziger Ton. Kein Piepsen. Nichts. Stille. Nichts schien sich zu bewegen, als mich auf einmal eine grüne, schleimige Masse mitten auf den Bauch traf. Eine grollende Stimme ertönte. „Danke für das Tempo, meine Liebe!“
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