Donotworry Ukraine
Ich will einen Dontworrytext schreiben, auch wenn ich selbst weiß, dass dies unmöglich ist. Frauen Mut zureden. Kindern deren Spielplätze versprechen.
Es sind Sekunden, Sekunden, die verfliegen. Ich will ihnen sagen, dass es sich nur noch um Sekunden handelt, bis all dies ein Ende nimmt, aber das wäre gelogen.
Es sind Minuten, Minuten die vergehen. Ich will ihnen sagen, dass es sich nur noch um Minuten handelt, bis all dies ein Ende nimmt, aber das wäre gelogen.
Es sind Stunden, Stunden, die schlagen. Ich will ihnen sagen, dass es sich nur noch um Stunden handelt, bis all dies ein Ende nimmt, aber das wäre gelogen.
Es sind Tage, Tage, die entscheiden. Ich will einen Donotworry-Text schreiben.
Es ist die Angst aufgeben zu müssen, die sie einschüchtert. Es ist die Ungewissheit über das, was morgen sein wird, was sie nachdenken lässt. Es ist die Hilflosigkeit, die sie auf eine Antwort warten lässt. Es ist die Verzweiflung zu verlieren, die sie zum Beten veranlasst. Es ist die Hektik in den Menschenmassen nicht unterzugehen, was ihnen solch ein Herzrasen bereitet. Es ist die Erinnerung an das Leben zuvor, was sie glauben lässt. Ich will ihnen sagen, dass es nicht noch schlimmer werden wird. Ich will einen Donotworry-Text schreiben und ihnen beistehen.
Es ist Gott, dem sich nun alle anvertrauen. Es ist das Gebet, das Tag für Tag auf und ab gesprochen wird. Es ist der Tote, der den Lebenden einschüchtert. Es ist keine Geschichte, die man sich soeben mal schnell ausgedacht hat. Es ist ein reales Geschehen, das die Psyche der Menschen zerstört – Stück für Stück. Es ist ein Land, das in solch einem Alptraum gefangen ist. Es ist eine zuvor vor Schönheit strahlende Stadt, die nun von Schutt und Asche verschmutzt ist. Es ist der Krieg. Es ist die Ukraine. Ich will einen Donotworry-Text schreiben.
Sind ihre Sorgen nun weniger? Ich wage es zu bezweifeln.
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