dreivon Flora Greiger
auf dem regal in deinem wohnzimmer standen drei uhren.
sie alle zeigten dieselbe zeit.
ich machte meine scherze und du lachtest darüber
und wenn ich etwas frecher wurde, dann liefst du vor verlegenheit rot an.
du brachtest mir eine viel zu bittere tasse tee.
als du deine lippen an die tasse ansetztest
— an der selbenstelle, an der zuvor auch ich meine lippen an die tasse ansetzte —
da verzogst du dein gesicht.
es war spät und du wolltest mich nach hause fahren.
du fuhrst schnell und über drei rote ampeln.
als du mit ihr zusammenkamst, standen die drei uhren plötzlich nicht mehr da
(stattdessen zierten ein paar bilder von euch das wohnzimmer).
du verstandest meine scherze nicht mehr
und wenn ich etwas frecher wurde, dann liefst du vor wut rot an.
du brachtest mir eine tasse tee, die nicht mehr bitter war, wie ich es immer gemocht hatte,
und trankst aus deiner eigenen.
und als es spät war, da riefst du mir ein taxi.
sie sei das beste, dass dir passieren konnte, sagtest du.
und ich sagte, wir sehen uns.
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