Drei zum Sieg
Es hätte eine gute Runde sein sollen. Es war sogar meine Lieblingskarte. Es hätte ein so gutes Spiel sein können, doch leider sind meine Teamkollegen alle nutzlos. Es steht gerade 12 zu 12. Diese Runde entscheidet alles. Wir müssen ein Gebäude vor einem Anschlag beschützen. Meine Ausgangslage ist dafür miserabel. Es lebt nur noch ein Verbündeter und noch drei Gegner. Das heißt, dass drei von uns nur zwei Gegner ausschalten konnten.
Plötzlich vernehme ich Schritte aus der Ferne. Sie kommen von einem Feind. Diese Situation ist katastrophal. Ich ziele mit meiner Waffe auf den Korridor vor mir. Die Schritte werden lauter. Dann verstummen sie. Der Gegenspieler hockt hinter der Ecke und wartet auf eine Gelegenheit mich zu töten. Wir sind in einer Pattsituation. Wenn er nach vorne geht, erschieße ich ihn, wenn ich mich umdrehe, dann erschießt er mich. Diese Situation kann nicht schlechter werden.
Und doch verschlechterte sich der Augenblick ruckartig. Ich höre auf einmal mehrere Schritte aus dem Raum hinter mir. Wenn das alles Gegner sind, werde ich hier sterben. Kurz bevor ich alle Hoffnung verliere, entsendet mir Gott einen Hoffnungsschimmer. Durch mein Funkgerät höre ich die Stimme meines Kameraden. Doch seine Botschaft ist nicht erfreulich. Er sagt, dass zwei Feinde bei ihm seien und, dass er Hilfe benötige. Verdammt. Ich kann nicht weg von hier, ohne zu sterben. Aber mein Teamkollege braucht Hilfe. Soll ich es wagen? Vielleicht überlebe ich es auch. Kurz bevor ich losgehe, höre ich Schüsse. Was ist passiert? Dann kam eine weitere Nachricht meines Partners. Er sagt mit euphorischer Stimme, dass er einen Feind ausgeschaltet und den anderen verwundet hat.
Ich kann es nicht fassen, mein ehemaliger nutzloser Verbündeter hat etwas Gutes gemacht. Ich höre zwei weitere Schüsse. Hat mein Kamerad den verletzten Gegner getötet? Ich frage angespannt ins Funkgerät, was den passiert sei. Es kam keine Antwort. Verdammt. Was soll ich jetzt tun? Wie soll ich ein zwei gegen eins schaffen? Da höre ich wieder Schritte hinter mir, wahrscheinlich von dem schwer verwundeten Gegenspieler. Er kommt langsam näher. Soll ich mich schnell umdrehen und ihn trotz des Gegners vor mir anschießen? Habe ich eine andere Wahl? Ich glaube nicht.
Schnell drehe ich mich um, ziele in Richtung der Schritte und gehe aus meiner Deckung. Da sehe ich den blutenden Feind. Er hat mich noch nicht gesehen. Ich eröffne das Feuer. Ich treffe ihn 3-mal in die Brust. Er fällt zu Boden. Sofort wende ich mich zum ehemals bewachten Korridor. Der Gegner ist aus der Deckung gegangen. Schnell schieße ich in seine Richtung. Ich treffe nur einmal. Verdammt. Ich habe vergessen nachzuladen. Der Feind eröffnet jetzt das Gegenfeuer. Er trifft mein Bein und meinen Arm. Ich werfe mich zu Boden und greife meine Pistole. Ich entsichere sie und entleere das Magazin in Feindesrichtung. Ich treffe ihn im Kopf und er geht zu Boden. Endlich ist es vorbei. Der Siegesbildschirm erscheint. Wir haben es geschafft.
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