Du lächelst.
Erinnerungen
fressen sich in das, was mein Herz war,
vernebeln meine Sicht,
rauben mir Atem,
rauben mir Hoffnung.
Dein Lächeln -
was gäbe ich für dessen Anblick, ein letztes Mal.
Deine Augen, meine Mitternachtssonne.
Ich sollte loslassen, dich gehen lassen.
Zeit heilt alle Wunden, so sagen sie.
Oder?
Das Echo deiner Worte,
in Vertrautheit geflüstert,
in den unpassendsten Momenten gekichert,
im Stress mit einem Kuss zugeworfen…
Wer bin ich ohne dich?
Doch Fehler sind nicht rückgängig zu machen.
Worte nicht unausgesprochen.
Tränen nicht unvergossen.
Träume von dir, jede Nacht lebe ich…
Jeden Morgen ein Stück toter.
Du bist alles, was ich habe.
Ich bin alles, was du hasst.
Wenn du lächelst,
bilden sich Fältchen
und du schließt die Augen,
als sähest du dahinter
eine bessere Welt.
Für mich gab es keine.
Nur dich,
dich oder nichts.
Jetzt stehe ich da,
mit nichts als Reue.
Deine Begeisterung, wenn du über das Tanzen sprichst -
mit Händen greifbar.
Du hast Angst vor Pferden.
Du träumst von Gerechtigkeit.
Du opferst dich für andere auf.
Du hast es für mich getan
und ich wollte es nicht wahrhaben.
Ich denke an dich,
jeden Tag,
jede Minute.
Ich will dich. Immer noch.
Doch deine Tränen wurden mehr,
ebenso meine Schreie,
ebenso gestammelte Entschuldigungen,
ebenso die Stille.
Stille, die nicht sein sollte. Stille, wo Liebe gewesen war.
Du verdienst IHN,
nicht mich,
noch nie.
Du kannst wieder lächeln,
und ich dachte, ich hätte dir jedes Glück genommen,
und er zeigte dir, wie man es sich zurückholt.
Er.
Er.
Nur er.
Du lächelst.
Ich möchte dich lächeln sehen, so sehr.
Ich täte alles
und tat nichts.
Du lächelst
mit mir, auf Fotos, früher.
Du lächelst
mit ihm, in Instaposts, Statusmeldungen, auf der Straße.
Du blühst auf,
ich zerbreche
ohne dich.
So soll es sein.
Du.
Ich.
Kein Wir mehr.
Zwei Leben, zwei Welten,
zwei Herzen, die nicht im selben Takt schlagen.
Nicht mehr, vielleicht noch nie.
Ich möchte kein Leben ohne dich, Süße.
Wir beide, alles oder nichts, erinnerst du dich?
Jetzt ist all das so weit weg…
Jetzt fahre ich alleine zur Schule,
vermeide es auf den Sitz neben mir zu schauen.
Jetzt gehe ich mit Kopfhörern.
Jetzt checke ich deine Socials, jede Stunde,
nehme mir vor es bleiben zu lassen, mache es dennoch.
Jetzt ist alles, wo du warst, so l e e r:
Meine Wand: l e e r
Mein Displayhintergrund: l e e r
Mein Herz. l e e r
Hiermit erkläre ich die Aussage, man könne leer nicht steigern, für falsch.
Ich vermisse dich, so sehr.
Es geht dir gut. Du lächelst.
Mit ihm.
Ich lächle nicht.
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