ein anfang.

wolken hängen tief

wollen fallen

meine augenlider

wollen fallen

ich will dem regen lauschen

und tief in die nacht eintauchen

ich will die regennacht spüren

ihre dimensionen begreifen

und daran scheitern

und reifen

die stadt rauscht an mir vorbei

ich gehe durch wälder, die mir seltsam fremd vorkommen

denn

diese landschaft ist mir zu vertraut.

ich will mehr sehen von der welt!

anders geformte häuser und täler,

menschen, die ungehörte klänge von sich

geben, ich will schweben! - in einer fremden wolke

ich will einen ort mit neugeborenem blick entdecken

fremde vögel sollen mich wecken

meine augen sind zu ausgeruht.

ich will die grenzen meiner welt ausdehnen

das ungesehene zieht mich an

ich will noch nicht nach hause

ich will sehen, wohin diese straße führt

ich will gehen, bis mir die füße wehtun,

bitte, lass mich gehen, lass mich wandern, lass mich, lass mich!

- und ob ich all das vermissen würde, das ich hätte, wenn ich bliebe? -

natürlich.

Trotzdem gehe ich, hier und jetzt, ich gehe aus dem Haus, ich gehe in die Schule, ich gehe der Zeit hinterher. Ich gehe im Kreis. Ich schließe die Augen und gehe auf eine Reise in den Gedankenstrudel. Meine Gedanken kreisen, ich will an den Ursprung des Urstrumpfs. Ich sitze mir die Arschbacken wund.

Ein Wörterbuch ist mein Kopf, aus ihm sprudeln Wörter ohne Sinn, eines jagt das andere, ich bin unabdingbar inkonsequent mit ihnen. Soll ich sie nicht lieber anleinen? Sie wollen doch nur spielen. Eigentlich will ich sie gar nicht zähmen. Ein Maulkorb würde sie nur noch wilder machen.

– und am Ende schließt sich doch der Kreis

und ich steige doch in den Zug, der sonst ohne mich abgefahren wäre.

thermoskanne im rucksack, haube am kopf, notizbuch in der jackentasche.

grenzübergang

zugticket um 94 cent

fremde sprachen auf der straße

wie sehr ich das genieße!

langsam mehr verstehen

ein poesieband auf slowakisch

als es zu regnen beginnt, bedecke ich nur das kebap (das beste, das ich je aß)

mit meinen händen

und ich atme ein