Ein Gedicht vom Chef
Es klingelte das Telefon,
Es ertönte der mir bekannte Ton.
"Mir ist so schlecht. Ich kann nicht kommen. "
Sagt eine Stimme beklommen.
"Fehlen Sie heute schon wieder?
Wäre Ihnen Homeoffice lieber?
Oder soll ich Sie entlassen?
Würde Ihnen das besser passen? "
Ich war wütend über den Peter,
Denn immer kommt er gar nicht
Oder später.
"Bitte Herr Karl, noch einen Tag,
Glaubens doch was ich Ihnen sag! "
"Na gut, noch einen Versuch.
Kommens dann wieder in den Beruf? "
"Ja ich versprech's, hoch und heilig. "
Mit dem Auflegen hatte er's dann eilig.
So saß ich in der Firma und dachte,
Was er den ganzen Tag wohl so machte:
Peter ist heute faul zu Haus,
Er schaut fern,
Liegt auf der Couch,
Peter hätte schon viel zu tun,
Aber will heut nicht,
Und lässt alles ruhn.
Peter sollte aufpassen,
Den Kindern Essen machen,
Sie nicht so lange auflassen.
Es stünde Sport am Plan,
Doch Peter isst lieber Chips im Bett,
So wird er eben durch Trägheit fett.
Er muss morgen um fünf auf.
Peter ist das egal, er ist gut drauf.
Seine Kinder kommen ins Zimmer:
"Papa, liest du uns was vor? "
Singen die beiden im Chor.
Der Vater reicht nur die Packung Chips,
Und verkündet:
"Im Schrank sind noch Erdnussflips. "
Peter holt sein Handy hervor.
Er liest wütend,
Dass seine Mannschaft verlor.
Sein Telefon fliegt in die Ecke.
Es schreit ein Kind,
Es liegt unter der Decke.
Peters Kind fängt an zu weinen.
Er sagt zum Kleinen:
"Spiel eine Runde, und dann sei leise. "
Er verrät dem Kind,
Dass das Passwort am PC "Passwort" heiße.
Peter hat nun seine Ruh.
Er schmeißt sich vorm Fernseher,
Seine Augen sind zu.
Peter wacht am Morgen auf.
Er fährt hoch,
Hat Sorgen zuhauf.
Peter ist drei Stunden zu spät.
So telefoniert er mit dem Chef.
In der Luft hängt Negativität.
Seine Lügen bringen einen Tag zu Haus,
Er sei krank,
Dass es ihm Graus.
Sein Chef flucht laut: "Na gut! "
Peter legt auf, man spürt die Wut.
Peter schaltet wieder den Fernseher ein.
Er hört die Tür,
Seine Frau kommt herein.
Peter schlüpft schnellt unter die Decke.
Sie fragt: "Was machst du da in der Ecke? ,
Musst du nicht in der Firma sein? "
Peter hält inne, ihm fällt nichts ein,
"Nein, denn ich bin krank. "
Seine Frau bemitleidet ihn sehr,
Sie geht zum Schrank,
Zum Vorschein tritt ein Globulimeer.
Peter ist heute faul zu Haus.
Er schaut fern,
Liegt auf der Couch.
Peter hätte schon viel zu tun.
Aber er will heut nicht,
Und lässt alles ruhn.
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