Ein Paradies?
Weit, weit weg von hier gibt es ein Land mit dem schönen Namen Neuland. Der Erfindungsreichtum der Neuländer ist fast bis zu unseren Grenzen bekannt. Jeden Tag gibt es dort unzählige Ideen und Erfindungen. Selbst die Allerkleinsten beginnen früh mit dem Erfinden. Jeden Tag werden neue Erfindungen erprobt. Nie wird dasselbe verwendet. Jedes Kind geht jeden Tag in eine andere Schule, jeder Erwachsene bekommt einen neuen Job. Selbst die Regeln und Vorschriften ändern sich fast täglich. Selbst die Regierung wechselt täglich.
Nur eine Regel bleibt immer bestehen: Jeden Tag muss etwas vorangehen.
Müll gibt es keinen. Alles wird in großen Maschinen wiederverwertet und zu neuen Erfindungen umgebaut. Die Maschinen laufen Tag und Nacht.
Jeder entscheidet selbst, welche Erfindungen er ausprobiert. Meist sind es die eigenen!
Ein herrlicher Kontrast zum zermürbenden Alltag hierzulande!
Doch ist es gar nicht so paradiesisch wie man denkt, jeden Tag etwas erfinden zu müssen und dazu sich noch an neuen Vorschriften, ja selbst an ein neues System zu halten. Aber diese lernfähigen Menschen kann das nicht stören.
Doch eines Tages sollte sich das schlagartig ändern. Was war passiert? Leider gibt es auch dort Gewitter, heftige Gewitter. Ein Blitz hatte die zentrale Stromleitung des Landes getroffen und alle Maschinen zerstört.
Ein ungeheuerliches Problem, denn wie sollte man sie reparieren? Wo sollte man Ersatzteile herbekommen ohne Maschine? Vielleicht eine alte Erfindung umbauen? Wie ohne Strom? Vielleicht importieren? Nein, nein, dazu sind Neuländer viel zu stolz! Jeder überlegte, wie das Problem zu lösen wäre, aber alleine konnte keiner eine Lösung finden. Dieses eine Mal, nur dieses eine Mal müssten die Neuländer an einem Strang ziehen.
Doch so einfach war das nicht. Neuländer sind Eigenbrötler, ein Sozialsystem gibt es nicht, jeder kümmert sich um seine Erfindungen, um seine Anliegen, um seine Technik. In Neuland wechselt man täglich seine Freunde. Echte Freundschaft gibt es nicht. Einer gefällt dir, der andere wieder nicht.
So etwas wie ein einheitliches System könnte helfen. Aber auf so etwas müsste man sich ja einigen! Nie hat jemand gelernt, seine eigenen Erfahrungswerte mit anderen auszutauschen, durch Fehler seiner Mitmenschen zu lernen.
Und so konnte keine Idee wirklich Anklang finden, keiner sich durchsetzen. Die Maschinen liefen jetzt schon seit mehreren Tagen nicht. Wie sollte man sich mit den Erfindungen, die man gerade hatte, zufrieden geben? Kein Platz für neue Ideen und ein nahezu unlösbares Problem ließen harte Zeiten für die Bewohner anbrechen. Aber entgegen aller Erwartungen begannen sie miteinander zu agieren, miteinander zu arbeiten, miteinander zu reden und Erfahrungen auszutauschen. Als man sich dann doch irgendwann durchrang, Strom zu importieren, war der Erfindergeist ungebrochen. Doch mit dem gemeinsamen Plan und dem Ablegen der Schnelllebigkeit funktionierte alles noch viel besser.
Die Neuländer haben damit Neuland betreten! Als Gemeinschaft!
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