Ein Sprung ins kalte Wasser
„Hals über Kopf, Hals über Kopf, Hals über Kopf…“
Das hat sie gesagt. Sie hat sich Hals über Kopf in mich verliebt. Und ich? Ich weiß gerade einmal, was auf ihrem Namensschild steht. Nia. Nia vom Coffeeshop nebenan. Nia, die immer dann Schicht hat, wenn ich mir morgens vor der Uni noch einen Kaffee kaufe. Nia, die mich immer anlächelt und nie schlechte Laune hat. Woher will sie wissen, dass sie mich liebt?
Ich hätte bleiben, ihr zuhören sollen. Aber nein, ich musste mich ja einfach wie ein Roboter umdrehen und gehen. Bestimmt hasst sie mich jetzt. Sollte mir das nicht eigentlich egal sein? Ich kenne sie nicht. . . Will ich sie besser kennenlernen?
Am nächsten Tag betrachte ich mich länger als sonst im Spiegel. Kurze, schwarze Locken und blaue Augen. Viele beneiden mich darum. Ist es das, was Nia fasziniert? Den Beschluss, Nia wiederzusehen, hatte ich gegen zwei Uhr morgens gefasst. Mir war klar geworden, dass ich ihr eine Chance geben werde, sofern sie mir noch eine gibt.
Ich bin nervös, stehe vor der Eingangstür und weiß nicht, ob ich wirklich eintreten will. Nein, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Ich wage den Schritt vorwärts.
Nia sieht mich sofort. Ich weiß im gleichen Moment, dass ich eine zweite Chance bekommen habe. Ich sehe es an der Art ihres Lächelns. Ich höre es daran, wie sie leise meinen Namen flüstert: „Sara“.
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