„EIN Wort hörst du ein Wort! ?“
An einem für mich eigentlich ganz normalen Tag kam er plötzlich ins Klassenzimmer. Auf dem ersten Blick ein Traummann. Doch wenn man ihn genauer betrachtete, erkannte man seine tiefen Augenringe. Als ich ihm dann in die Augen sah, war ich mir sicher. Er war nicht nur wie ich, nein, er schien noch unter viel mehr zu leiden als ich. Doch etwas an ihm zog mich an. Er hatte etwas seltsam Vertrautes. So als würde ich ihn schon ewig kennen. Und dann merkte ich. Mein Herz habe ich Hals über Kopf, ohne meinen Willen, an jemanden verloren, den ich nie erreichen würde. Super, noch mehr Probleme. Zum Mobbing kam nun eine unerreichbare Liebe. Er setzte sich nach einer kurzen Ansprache schweigend auf einen Platz und sagte nichts mehr. Nach dem Unterricht verließ ich eilig das Schulhaus und lief zu Parkplatz der Schule. Doch was ich dort sah, ließ mich mitten im Lauf stocken. Magnus, der Neue, und ein anderer Junge knutschen wild an mein Auto gelehnt rum. Ich dachte erst, ich irre mich, doch das tat ich nicht. Wird ja immer besser, ich habe mich also in einen schwulen Typen verliebt. Ich musste allen Mut zusammennehmen, um mich ihnen zu nähern und mich zu räuspern. Magnus fiel vor Schreck nach hinten und kam mit dem Kopf auf dem Boden auf. Der andere Junge lief sofort weg. "S-sorry aber ihr habt meine Autotür blockiert", stammelte ich etwas peinlich berührt und hielt ihm meine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Als Magnus allerdings den Kopf hob, zuckte ich entsetzt zurück. Die Hälfte seiner Haare hing ihm vom Kopf. Bevor ein richtiger Laut über meine Lippen kommen konnte, hielt mir Magnus oder wer auch immer den Mund zu und schaute mich zornig an. "EIN Wort hörst du ein Wort! ? Wir steigen jetzt gemeinsam in deinen Wagen und dann erkläre ich dir alles verstanden? ! " Mehr als nur ängstlich bei seinem Blick nickte ich und holte meinen Autoschlüssel raus, sperrte auf und setzte mich auf den Fahrersitz, während er auf der anderen Seite einstieg. Kaum war die Tür zu zischte er: „Alles, was wir hier drin sagen, bleibt hier, verstanden? ! Nun fahr zu dieser Adresse, dann erkläre ich alles.“ Er tippte schnell eine Adresse in das Navi und sah mich auffordernd an. Ich verstand natürlich, startete den Motor und fuhr los. Während der Fahrt begann Magnus oder wer auch immer sich die Perücke vom Kopf zu schälen und eine saubere Glatze kam zum Vorschein. Als er sich an einer Ampel zu mir drehte, machte es klick. Ich wusste nun, warum er mir so bekannt vorgekommen ist. „Kurzfassung. Ich bin nicht Magnus, ich bin Toa Koto, DER Pop-Star des Ostens", begann er und ich seufzte. Na toll, ich habe mich unwissentlich Hals über Kopf in einen Star verliebt, den ich schon ewig vergöttere und der anscheinend schwul ist. Wow, besser hätte es nicht kommen können. "Warum ich mit einem Mann rum geknutscht habe … ich bin bi, naja mehr Schwul als bi, aber warum ich hier bin und das alles, dass erklärt dir jemand anders. " Ok, ich korrigiere. Ich habe mein Herz Hals über Kopf an einen bi-sexuellen Pop-Star verloren.
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