Eine Münchner Geschichte
Heute war der Tag gekommen! Er hatte sich bereits auf den Weg gemacht. Er hatte lange genug gewartet. Doch heute war es endlich so weit. Oft genug musste er leiden. Lange genug musste er leiden. Aber das hatte nun ein Ende. Heute würden die anderen leiden. An diesem symbolischen Tag würde er zuschlagen! So wie sein Vorbild sechs Jahre zuvor auch zugeschlagen hatte. Er hoffte, dass er auch viele erwischen würde, aber davon war er eigentlich überzeugt. Immerhin war er in München. Noch dazu hatte er eine Nachricht ins Netz gestellt. Er hatte genug von ihnen eingeladen! Genug von denen! Genug von diesen, die ihn immer verurteilten und gleichzeitig übersehen hatten. Die ihn wegen seiner Ansichten in eine Klinik gesteckt hatten. Aber jetzt war es genug! Er wollte endlich Vergeltung für das, was man ihm angetan hatte… Wollte gesehen werden. Er wollte, dass jeder seinen Namen kennt. Er wollte so sein wie sein Idol. Aber ihn würden sie nicht wegsperren! Ihn nicht! Da war er endlich. Als er an diesen unscheinbaren McDonalds vor dem großen Shoppingcenter ankam, öffnete er seinen roten Rucksack, holte die Waffe heraus, hob sie an und schoss auf die Passanten in seiner Nähe. Das war der erste Schuss. Es sollte an diesem Tag noch oft genug geschossen werden.
Denn es war der 22. Juli 2016
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