Eine Reise durch den Amazonas
Wütend schlug Diablo die riesigen grünen Blätter aus dem Weg. Sie schnalzten sofort wieder zurück und landeten in seinem Gesicht. Fest presste der Junge die Zähne aufeinander, damit ihm kein Laut über die Lippen kam. Wie konnte er auch nur denken, dass der Vater seines besten Freundes einen normalen Urlaub geplant hatte? Der Schwarzhaarige schnaubte genervt. Elias drehte sich daraufhin zu ihn um. Mit einem Blick erkannte der Andere, was in Diablo vorging. „Es tut mir ja leid, okay? Ich dachte nicht, dass das so ausartet“, verteidigte Elias sich. „Dann ist denken wohl nicht deine Stärke“, erwiderte Diablo pampig. Elias verdrehte die Augen und blieb stehen. „Hör mir zu Diablo; ich kann nicht mehr als mich zu entschuldigen und ja, das ist sehr blöd gelaufen. Aber ich kann nichts dafür, dass Vater abgehauen ist und wir jetzt alleine im tiefsten unerforschten Dschungels sind“, Diablo öffnete bereits den Mund, um Etwas zu erwidern, wurde aber von einem lauten Kreischen unterbrochen. Erschrocken zuckten die Jungen zusammen. „Was zum Teufel war das?“ flüsterte Diablo, seine Wut war schnell verraucht. Elias zuckte mit den Schultern. Starr sahen die beiden weiterhin auf das Gebüsch neben ihnen. Erneut erklang ein lautes Kreischen, nur dieses Mal um Einiges näher. Elias bewegte sich als Erster wieder. „Ich muss zugeben, dass ich nicht herausfinden will, was das ist“, wisperte er und wich zurück. „Ich bin absolut deiner Meinung. Laufen wir!“ zischte Diablo. Genau das war der Moment, als ein riesiger Kopf das Gebüsch durchbrach, das braune Fell glänzte rötlich in der Sonne und riesige schwarze Augen blickten auf die Jungen herab. Fast gleichzeitig rannten die beiden los. Blätter, Geäst und Dinge, die Diablo nicht wissen wollte, schlugen ihm ins Gesicht, während er rannte, als wäre der Teufel hinter ihm her. Elias rannte irgendwo neben ihm und schien auch mit der Dichte des Urwaldes Probleme zu haben. Schwere Schritte folgten den beiden und ließ den Boden erzittern. Diablo erkannte erst, als es schon zu spät war, dass sie sich in eine Sackgasse manövriert hatten. Schlitternd kam Diablo vor einem kleinen Wasserfall zu stehen. Er war nicht unbedingt sehr groß oder hoch, aber auch nicht ungefährlich, zumindest wirkte er so. Außerdem konnte Diablo nicht schwimmen. Kritisch blickte er hinunter, die lauten Schritte kamen immer näher. Plötzlich ertönte ein lautes Poltern und Elias purzelte begleitete von einem erstickten Schrei an ihm vorbei den Wasserfall hinunter. Erschrocken starrte Diablo seinen Freund nach, der kurz darauf schon in dem See, in welchem der Wasserfall mündete, versank. Erst ein lautes Schnauben schreckte ihn aus seiner Starre. Langsam drehte er sich herum und sah sich mit einer langen schmalen Schnauze konfrontiert. Das Wesen schnupperte vorsichtig an ihm. „Bitte friss mich nicht“, stammelte Diablo, während er abwehrend die Hände hob. In diesem Moment kam eine riesige Zunge aus dem Mund und leckte ihm quer über das Gesicht.
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!
Spendenbegünstigung gemäß § 4a Abs. 4 EStG 1988; Registrierungsnummer KK32646
Weitere Antworten rund um die Spendenabsetzbarkeit für Privatpersonen und Unternehmen
