Einfach so

Ich schreibe. Ich atme. Ich denke. (Naja, nicht wirklich, aber irgendwie schon. ) Ich möchte ein Bild malen. In die Köpfe hinein. Ohne Farbe, Pinsel, Leinwand. Einfach so. Mein Stift, mein Blatt und ich. Wenn ich schreibe, denke ich nicht drüber nach. Ich tue es einfach, ich schreibe, ich atme.

Ich möchte ein Bild malen, das ist klar, aber worüber? Unendliche Möglichkeiten: Liebe, Politik, Unsicherheit, Verrat, noch viel mehr. Doch ich entscheide mich dagegen. Ich kann, will mich nicht entschließen.

Ich mache weiter, schreibe, ohne Plan, ohne Ziel. Doch. Es gibt ein Ziel. Das Ende. Das Ende des Bildes? Der letzte Pinselstrich? Ich weiß es nicht.

Und so schreibe ich weiter, fast ohne Pause, einfach weiter.

Unentschlossenheit, ein gutes Thema. Wie beginne ich? Was ist der erste Pinselstrich, in welche Richtung geht er? Welche ist die erste Farbe? Wie malt man ein Bild, ein Bild aus Worten? Wie fängt man das an?

Was, wenn ich die Augen schließe, wenn ich nicht hinsehe, nur schreibe? Kann ich so malen?

Kann ich das? Was kann ich überhaupt? Nichts. Nichts kann ich. Nicht einmal ein Bild malen, und schon gar kein ein Thema für das Bild wählen. Nichts. Nichts kann ich, nichts bin ich. Ich muss mich verändern. Etwas anderes vorstellen. Vorstellung. Verstellung. Ähnlichkeit. Erschreckende, schreckliche Ähnlichkeit.

Nicht ablenken lassen, weiter schreiben, immer weiter. Was, wenn ich nicht mehr will? Wenn mich das Schreiben nicht mehr begeistert, mich nicht motiviert? Dann, wenn ich nicht mehr schreiben will, dann, wenn es keine Freude mehr bereitet, dann, wenn ich keine Lust habe, dann ist es vorbei. Das war er dann, der letzte, der allerletzte Pinselstrich vom letzten, vom allerletzten Bild.