Eingesperrtvon Lara Marie Schabauer
Dreckgemisch trübt meine tränendurchtränkten Augen.
Ich kann sie nur einen Spalt weit öffnen.
Hinter grauen Wasserschleiern zeichnen sich andersgraue Balken ab.
Wie immer, ist das grau beinahe schwarz, schwer zu unterscheiden.
Schmerz sticht unablässig auf mich ein.
Der Geruch von Verwesung und modrigen Fäkalien füllt den Raum.
Alles beim Alten.
Ein stoischer Blick nach unten.
Grau, schwarz, grau, schwarz, grau, schwarz.
Plötzlich: Schreie.
Neben mir.
Es riecht nach Blut und Angstschweiß.
Panik durchhämmert meinen Schädel.
Kein Ausweg.
Wellen der Hilfslosigkeit brechen über mir zusammen.
Stille legt sich über mich.
Nur ab und an ein Wimmern.
Schluchzen.
Weinen.
Metallische Schläge durchzucken meine Ohren.
Ich erstarre.
Woher kommen sie?
Weiche zurück.
Kaltes Eisen rammt meine offenen Wunden.
Ich schnappe nach Luft.
Eispartikel durchbohren mein Gesicht,
als für einen kurzen Moment schwarz zu grau wird.
Dann: Schritte.
Hallen.
Bumm.
Gschhhhhh.
Körper drängen mich zurück,
drängen nach vorn.
Sie schlingen.
Ich stoße sie weg.
Schlinge auch.
Kalter Beton bleibt.
Meine Beine quälen mich.
Ich wanke.
Falle hin.
Ahhh - mein Bauch,
unerträglich!
Schmerz.
Nasskalt.
Brennheiß.
Überwältigend.
Es zerreißt mich.
Aber da -
ein kleines Baby!
Will es begrüßen,
drehe mich,
aber etwas:
draufgetreten
verstümmelt
im Matsch
blutüberströmt
wimmert‘s
mein Herz
zerspringt
atmet flach
Verzweiflung
Welch Seelenqual
Zittern weicht der Regungslosigkeit,
erlöst von unvorstellbar Leid.
Mein armes Kind, ich muss gestehen,
ich würd‘ so gerne mit dir gehen.
Jede Sekunde durchleiden Millionen Lebewesen solche und ähnliche Szenarien für unseren Genuss, unsere Gewohnheit und Bequemlichkeit.
Doch der exzessive Fleisch- und Tierproduktkonsum fordert drastische Opfer:
Nicht nur unsere eigene Gesundheit leidet am Übermaß,
die Produktion dieser Lebensmittel trägt einen erheblichen Teil zur Zerstörung unseres Planeten bei.
Nicht zuletzt stellt sich die Frage, ob wir, als vermeintlich intelligenteste Spezies, die Folter unzähliger anderer Lebewesen als vertretbar oder gar fortschrittlich erachten.
Was wir einkaufen bestimmt was produziert wird!
Und deshalb sage ich: wir Konsumenten tragen die Verantwortung und wir können etwas verändern!
Lasst uns einen Schritt aus unserer Comfort Zone heraustreten - weniger tierische Produkte kaufen, dafür artgerecht erzeugt!
Lasst uns die Verantwortung packen und sagen:
„Ja! Meine Freiheit endet, wo sie andere quält!“
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