Ende
Genug schreie ich. Genug flüstere ich. So oder so, ich werde nicht gehört. Nicht wahrgenommen. Ignoriert. Vergessen.
Genug
Weg mit dem Leid. Ihr seid doch alle Menschen. Wieso verletzt ihr euch? Wieso könnt ihr nicht in Frieden miteinander leben? Eure Freude teilen, das Leben schätzen?
Genug
Wieso gibt es Armut. Benachteiligung. Warum sind Diese besser als Jene. Wieso muss es immer einen Gewinner geben? Wieso könnt ihr euch nicht für andere freuen.
Genug
Stoppt diesen Unsinn. Wieso kämpft ihr? Könnt ihr nicht reden? Ist das die einzige Lösung, die ihr kennt, zu den Waffen zu greifen? Wo bleibt die Stimme der Vernunft?
Genug
will ich rufen. Aber da gibt es nichts zu rufen. Ihr seid alle taub. Tot im Inneren. Nur Macht. Geld. Alles was zählt. Die Liebe ist vergessen. Gestorben, unter dem ewigen Druck des Hasses und des Ruhmes.
Alles tot.
. . .
Alles zerstört.
Genug.
Es reicht. Ihr seid zerstört. Liegt in den Trümmern eurer Heimat. Fragt euch, wie das passieren konnte. Weint um euer Unglück. Um eure Dummheit.
Sucht nach Überlebenden. Wollt es wieder rückgängig machen. Wollt Schutz suchen. Tut so, als ob ihr die Opfer wärt, Opfer des Schicksales.
Genug
habe ich geschrien. Immer und immer und immer und immer und immer wieder.
Habe gebettelt. Gefleht. Wollte euch Liebe schenken. Die Hoffnung nicht aufgeben. Wollte euch noch eine Chance geben, zu zeigen, dass ihr es besser könnt. Schon wieder.
Genug
sagt ihr. Alles verloren. Am Boden. Zerstört. Nur den Glauben habt ihr noch. Klammert euch an ihn. Jetzt, da ihr nichts mehr habt. Und plötzlich bedeute ich euch wieder was, bin alles was ihr noch habt. Jetzt fängt ihr an eure gebrochenen Versprechen zu erneuern. Schon. Wieder.
Genug?
frage ich. Es fängt gerade erst an. Und so, wie ihr einst euren Glauben in mich vergessen habt, so verliere ich den meinen nun in euch. Ihr habt es geschafft mir zu zeigen, dass ihr nicht zu retten seid. Egal wie viele Male ich euch verzeihe, eurem Gerede glauben schenke, immer endet es gleich.
Genug ist genug
Euer größter Fehler war nicht die Zerstörung der eigenen Rasse. Euer größter Fehler bestand darin, mir den Rücken zu kehren, als ihr dachtet, mich nicht mehr zu brauchen. Denn jetzt kehre ich euch den Rücken zu. Denn ich habe euch nie gebraucht. Jetzt fängt das Ende erst an.
Genug mit eurem armseligen Flehen.
Genug mit euren leeren Versprechungen.
Genug mit eurem erbärmlichen Leben.
Macht euch bereit. Das Ende naht. Ich werde vollenden, was ihr begonnen habt. Die endgültige Auslöschung eurer Rasse.
Genug mit dieser verfluchten Welt.
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