Energielos, denk ich
Können wir noch oder sollen wir schon?
Ist es unser freier Wille?
Bestimmen wir oder werden wir bestimmt?
Denken wir darüber nach?
Denken wir, dass wir denken, doch eigentlich denken wir nur was uns vorgegeben wird, zu denken?
Alltag?
Hingabe, sowie der gewisse Trott.
Tagein, tagaus.
Jeder Tag der selbe.
Jeder Tag gleicht dem andern, einer wie der andere.
Grau.
Denke ich, wie ich will?
Bin ich, die, die ich sein will,
wenn alles seine Formen hat,
seine Normen hat?
Fühl mich so oft nicht wohl
in meiner Haut.
Wer ist eigentlich da,
der auf mich vertraut?
Kann ich noch?
Bin ich gut genug?
Ist das Leistungsstress, der uns zu unseren Taten zwingt,
der uns zum Grübeln bringt,
in die Knie zwingt.
Was uns wieder zum Grübeln bringt.
Doch eigentlich weißt du,
dass das alles nichts bringt,
sag einfach: Verschwind!
Wo ist die Energie?
Die Energie, die uns jeden Tag aufs Neue erfüllen sollte.
Das Gefühl, wenn Lebenslust durch unseren Körper strömt, wenn Strom durch unsere Adern fließt, wenn uns der Fluss zu unseren Aufgaben treibt.
Der Ruck. Der Zuck. Der Wandel. Die Bewegung.
Oder?
Damals, als das tägliche Aufstehen mit Elan passierte,
sich nicht von Tag zu Tag der Kopf mir verwirrte,
müdes Gesicht, schlaffer Körper …
Irgendwann reichen sie nicht mehr, die schönen Wörter.
Kann ich das alles noch?
Denke nach über dies, über das.
Komme zu keinem Entschluss.
Oft denke ich mir:
Ich muss.
Bin ich anders?
Oft ärgere ich mich dann sehr, und im Kopf beschwer´
ich mich dann über all die Sachen,
die ich hätt’ können besser machen.
Da fangt der Grant, dann wieder an,
weil ich mir denk, warum ich nicht zufrieden sein kann.
Kann ich noch.
Kann ich’s noch?
Überforderung und keine Ahnung,
damals, als ich das anders sah, und
mir keine Gedanken zu alledem machte,
ich mir eigentlich wirklich nichts dachte:
Diese Zeiten, wo ich jeden Tag lachte,
wenn auch nur ganz sachte,
die sind leider vorbei.
Mal kommt’s mir so vor, als wenn meine Welt krachte,
wenn auch nur ganz sachte,
ich verachte,
was mir Spaß machte.
Kann ich noch?
Hab ich’s verlernt?
Der eigene Wille, wo ist er hin?
Steuern oder gesteuert?
Denken oder vorgedacht?
Das Denken ist die Kunst.
Die Kunst des eigenen Denkens, die Kunst der eigenen Meinung.
Das soll nicht alles gewesen sein. Es kann so viel mehr sein.
Die Initiative, der Glaube.
Der Glaube, etwas bewirken zu können.
Können wir noch?
Alles ist wie es ist.
Alles soll sein, wie es ist.
Aber was wäre,
wenn jemand wie ich,
mal beschließt:
Mein Tag wird nicht vermiest.
Vermiest, verhaut,
dass man ewig darauf herumkaut.
Kann ich beeinflussen was mit mir passiert?
Was kann ich beeinflussen?
Was beeinflusst mich?
Wie werde ich verformt,
verdorben,
muss ich mich eigentlich sorgen?
Was wird wohl geschehen,
was wird sein?
Wann ersticken wir in unserer eigenen Schuld?
Wie lange werd ich noch da sein?
Wie lange werde ich es noch auf dieser Welt aushalten.
Wann werden wir endgültig das Licht ausschalten.
Wann ist es für mich aus.
Wie lang geht’s noch?
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