Entscheidungen

Zack.

Schon ist er vorbei, der eine Augenblick, der so viel entscheiden kann. Sei es der Moment, in dem man auf einem scheinbar harmlosen Blatt Papier einen Studiengang ankreuzt, seine Unterschrift daruntersetzt. Die Entscheidung, die einen vielleicht ein Leben lang verfolgen wird, getroffen in einem einzigen Augenblick. Es kann auch dieses eine Wort sein, dass einem in einem heftigen Streit über die Lippen gekommen ist, man aber eigentlich nie aussprechen wollte. Und doch gab es offenbar diesen einen Augenblick, in dem man sich schließlich dazu entschieden hat, es trotzdem zu tun. Obwohl einem bewusst ist, dass man es später bereuen wird. In einem derartigen Augenblick wünscht man sich nichts sehnlicher, als dass die Zeit langsamer vergeht, man mehr Bedenkzeit hat. Ein hoffnungsloser Fall.

Oder der Augenblick entscheidet eben auch nicht viel.

Vielleicht war er in einem Zahnarztwartezimmer beim Warten auf einen Termin. Wie lang er sich anfühlt! Mühsam versucht man, ihn schneller vergehen zu lassen – doch so sehr man sich auch anstrengt, daraus wird nichts. Herumstreifende Gedanken, ein kurzer Austausch eines gelangweilten Blickes mit einem ebenfalls Wartenden, alles, um die Zeit zu beschleunigen. Auch das ein hoffnungsloser Fall.

Physikalisch ist die Zeit, hätte man sie in diesen Augenblicken gemessen, exakt gleich. Und doch ist sie für uns Menschen so unterschiedlich. Was ist nun also entscheidend? Menschen sind durch und durch emotionale Wesen. Wenn wir aber versuchen, jedem Augenblick nur annähernd denselben emotionalen Wert zukommen zu lassen, egal wie schwierig das nun klingen mag, kann es uns gelingen, die zu kurzen Augenblicke länger und die zu langen kürzer werden zu lassen.