Entwurf Abwurf Endwurfvon Miriam Trnka
Zwangsvorschriften und Beinbrüche, zwei gerade Linien und eine Straßensperre. Dazwischen die Gefühlshüllen verloren, in endlosen Nächten verirren sich schmächtige Traumgestalten in die Köpfe der Schlafenden.
Die Gedanken sind zerfressen, nur noch Ideenfetzten und Traumstückchen verbleiben. Streich durch, mach kurz, schreib neu. Zerrissene Zettel gleichen sich dem Verhalten an, nichts mehr ganz, alles nur bröckelige Teile.
Hinterhältig wird die Wahrheit vorenthalten, teils links, teils rechts, teils oben und unten verstreuen sich die Emotionen und nichts mehr ist da, wo es hätte sein sollen.
Wir trotten gleichgewichtstrunken durch dunkle Gassen, die Nacht ist leise genug, um unserem Lautsein Platz zu machen. Das Eis an unseren Händen ist geschmolzen, deine Berührung tut nicht mehr weh und ich lerne erneut, dass Wärme Verletzlichkeit bedeutet. Ich habe großes Verlangen, mein Erlangen ist groß, sprühst du an die Wand. Ich verstehe dich nicht.
Wir hören zu, ohne zu verstehen.
Lieferungen an überkonsumiertem Wissen fahren über die Autobahn der Pseudo-Intellektuellen, alle sind wir Experten geworden in Bereichen, die niemanden bereichern.
Anreicherung an Schönem, Entwurf und End-Würfe, doch wo landen sie?
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX