Es gibt da. . .
Es gibt diese Augenblicke. Da taucht ein Gedanke auf, den ich nicht mag. Und diesem einen folgen Hunderte. In diesen Augenblicken ziehe ich alles in mir zusammen. Ich halte die Luft an, bis meine Lunge sich anfühlt, als würde ein Gewicht darauf liegen, bis mir die Zunge die Luftröhre versperrt, bis es mir die Kehle zuschnürt. Meinen Kopf beuge ich an meine Brust, rolle mich ein und halte mir die Augen zu. Atme. Wieder. Ein Schrei durchreißt die Ruhe meiner Gedankenwelt. Ein Vorwurf? Eine Erinnerung? Ich schließe die Augen, halte meine Hand über meine Augen, presse meine Finger auf meine Augen, ich will nichts sehen! Jetzt kommt mein Atem stoßweise. Ich lausche in die Stille, bemüht keinen Mucks mehr zu machen, um nichts zu überhören. Aber will ich es hören? Erst ist es wie ein Flugzeug, weit entfernt, Meilen entfernt. Doch es wird lauter. Das Rauschen trennt sich, teilt sich, spaltet sich auf in Worte. Ein Flüstern, noch unverständlich, doch ich weiß, was kommen wird. Nein, ich will nichts hören! Ich will schreien. . Mein Mund öffnet sich zu einem lautlosen Ruf, so weit, dass sich die Mundwinkel anfühlen, als würden sie auseinanderreißen, dass ich das Gefühl habe, die Wangen platzen. Ich will laut sein und toben, um die Stimmen zu übertönen. Ich will mit einem Laut alle Worte wegwischen, meine Gedanken leeren. Und mit dem Schrei die Stille füllen. In diesen Augenblicken.
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