Es muss getan werden
„Tu was“, das sagt mir die Stimme in meinem Kopf, tu was sonst wird das nie was. Tu was es staut, stauen tut sich vieles der Verkehr, meine Arbeiten, die Gedanken in meinem Kopf. Tu was es wird schon langsam zu viel, Montag, Dienstag, Mittwoch. Das wird sich doch noch aus gehen. Tu was, es wird knapp.
Tun will ich aber gar nichts, tun will auch mein Kopf nichts, tun will er nicht, tu soll er nicht, dann lass ich es gleich getun sein. Aber das geht ja auch nicht, schließlich soll ja auch was aus mir werden, dafür MUSS aber dringend das Tun getan werden.
Das Schlimmste am Tun, ist aber immer das tun, etwas zu tun was getan werden muss. Nicht, nichts zu tun und nicht etwas zu tun. Das sich Auftun etwas zu tun ist das Schlimmste.
Aber wenn man dann was tut, dann tut man auch an das Nächste was zu tun ist denken und tut dann das gerade zu tunende nicht mehr tun was das darauffolgende tun verlangsamt, wobei doch zu wenig Zeit zum herumtun beleibt denn die anderen tuns schreien schon, sie schreien: „Tu was!“ im Schlaf, beim Essen, in der Schule, ja sogar beim tun selbst.
Und das tun geht dir nicht mehr aus dem Kopf, aus den Gedanken, aus dem Tun. Nichts tun wird zum tun und tun wird auch zu tun und nichts wird zu vielem und tun was getutet werden tut tut dem tut tuen.
Schwarz. Flammen. Aus.
Jetzt muss ich nichts mehr tun.
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