Flo das kleine Faultier - ein Kinderbuch
Klick! Plötzlich durchfuhr ein weißes Blitzlicht die Dämmerung, als Toni Zebra mit ihren Freunden, Edgar dem Esel und Emil dem Elch vorbeitrabten. Erschrocken blieben sie stehen. „Was war denn das?“, fragten sie sich als sie plötzlich eine schwarze Box am Straßenrand sahen, die vorher noch nie dort gestanden hatte. Ratlos umkreisten sie den mysteriösen Kasten, als sie auf der Rückseite ein schwarz-weißes Bild entdeckten. „Das sind ja wir!“ stieß Emil nach kurzem Betrachten hervor. „Was machen wir denn auf diesem Knips -Kasten?“ fragte Edgar in die Runde, doch keiner hatte eine Antwort parat. Erneut stellten sie sich auf die Straße vor die Knips-Box, dort wo sie vorhin von dem Licht geblendet wurden, doch nichts passierte. Nachdem sie verschiedene Posen ausprobierten, aber nichts geschehen war, schlug einer der drei vor, so wie vorhin mit etwas Tempo an dem Kasten vorbeizulaufen. Richtig getippt! Ein neues Bild erschien auf dem Display. „Das müssen wir den anderen erzählen“ sagten sie, als sich nach ein paar weiteren Schnappschüssen auf den Heimweg begaben. Am nächsten Tag war eine riesige Ansammlung um den Kasten. Tiere aller Art machten Fotos in verschiedensten Posen. Auch Flo, das kleine Faultiermädchen, versuchte ein Foto zu ergattern - doch es war vergeblich. Sie hatte einfach zu wenig Tempo drauf. Traurig trottete sie wieder nach Hause. Wie sollte sie nur schnell genug sein, um auch auf einem Foto zu sein? Den ganzen Tag grübelte sie, was die Lösung sein könnte. Da kam ihr die Idee. Im Bauen war Flo nämlich sehr begabt. Bedacht spießte sie zwei Kokosnüsse auf jeweils einen Ast und legte Bretter über die beiden Achsen. Anschließend knotete Flo alles mit Lianen zusammen und fertig war ihr selbstgebautes Rollbrett, mit dem sie hoffentlich genug Tempo draufhatte, um auch endlich ein Foto zu bekommen. Mühsam schob Sie das Rollbrett zur Landstraße. Als Sie dort ankam, nahm das kleine Faultier so viel Anlauf wie es nur konnte und stieß sich mit ihren langen kräftigen Armen vom Boden ab. So schnell wie noch nie sauste sie an der schwarzen Blinke-Box vorbei. Doch kein Klick. Kein weißes Blitzlicht. Und kein Foto. Das Faultiermädchen war den Tränen nahe. So viel Mühe. Für nichts.
Niedergeschlagen setzte sie sich am Straßenrand auf ihr Rollbrett. Als plötzlich Toni, das Zebra-Mädchen sie antippte. „Ich kann versuchen, dich zu ziehen!“ sagte sie aufmunternd. „Halt dich einfach an meinem Schwanz fest!“ Flos Stimmung hellte sich sofort wieder auf. Gemeinsam brachten Sie sich in Position. Flo umklammerte den Schwanz des Zebra-Mädchens. Die anderen Tiere betrachteten das Spektakel vom Rand und jubelten den beiden zu. Vier. . . Drei… Zwei. . . Eins… Das Zebra rannte so schnell es konnte, das Faultier schrie vor Vergnügen. Doch dann kam der Moment der Wahrheit. Waren sie schnell genug? Klick. Die Menge jubelte. Sie hatten es geschafft.
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