Fluss der Augenblicke
Er entspringt dem Nichts und ist plötzlich da
Des Schicksals Gedanken werden immer wahr
Sie sind die Fetzen Heute, die jetzt Gestern sind
Und alle Fetzen Zukunft im zeitlichen Wind
Augenblicke bemalen unser Leben
Jeden einzelnen wird es nur einmal geben
Wie ein Farbenspiel, dass rauschend vorbeizieht
Wobei man nur seine eigenen Gefühle gespiegelt sieht
Verzerrt ist die ganze Welt
Durch das, was ihr Dasein jetzt erhellt
Doch wann ist Jetzt? Wann beginnt es, wann hört es auf?
Nimmt unmögliches Möglich genau dort seinen Lauf?
Kann man es definieren mit Zirkel und Lineal?
Hat es jemals ein Mensch begriffen, nur ein einziges Mal?
Wenn es das ist was alles an uns ausmacht
Wann wir gefühlt haben, getobt, geweint oder gelacht
Warum weiß dann niemand was es ist?
Vielleicht wussten wir es mal, bis die Natur wollte, dass es jeder vergisst
Begreifen wird es niemand wirklich , da bin ich mir sicher
Unwissend zu sein macht das Leben manchmal glücklicher
Es reicht zu wissen: Wir sind lebendig in jeder einzelnen Schicht
Wie aufeinander abgestimmt Verse in einem Gedicht
Die Sonne ist nicht unser einziges Licht
Vielmehr scheint und wärmt ungebändigte Freude im Gesicht
Und wir sind alle an neuer Chancen Augenblicke reich
Ein Segen, Midas goldenem Kusses gleich
Wann lernen wir sturen Wesen endlich, das zu schätzen
Anstatt uns gegenseitig aus Langeweile zu verletzen?
Verurteilt werden Träumende in tiefer Seligkeit
Von denen, die sich jahrelang wälzen in ihrem eigenen Leid
Des Lebens Meer hebt und senkt sich in schwankender Flut
Trennt uns, bringt uns zusammen, macht alles kaputt und macht es wieder gut
Trägst du jetzt noch die Last der Welt auf deiner Schulter
Wirst du im nächsten Augenblick sogleich frei
Bist du gefangen in dem schwarzen Nebel, der dich blendet
Schließe die Augen, wenn du sie öffnest siehst du wie das Blatt sich wendet
Ist es nicht durch und durch Magie
Wie wir alle hier sind, aber gleich ist der Moment für uns nie?
Ein Augenblick kann nicht ganz alleine stehen
Denn er lebt durch alle Augenblicke die jemals sind geschehen
Der eine Augenblick wird zum Anderen, so geht das ein Leben lang
Sie tragen uns im fließenden Übergang
Und wo man uns am glücklichsten sieht
Ist da, wo Liebe heimlich ihre Fäden zieht
Durch den Fluss von wechselnden Augenblicken, durch Tag und Nacht
Und steht als Siegerin über alles in strahlender Pracht
Oh, geliebt zu werden, nur für einen Augenblick
Auf irgendeine Weise lebt man dadurch ewig
Selbst wenn des Todes Hand dein Herz streift
Wirst du geliebt, lebst du, jenseits Begrenzung von Raum und Zeit
Du lebst weiter, solange man deiner denkt
Ein Gedanke, egal ob in Liebe oder Hass getränkt
Haucht dir ein Stück Lebendigkeit in die Seele ein
Vielleicht kannst du dadurch sogar kurz zurück auf der Erde sein
Ein Augenblick, ein Bruchteil der Ewigkeit
Ein Augenblick allein bringt das Los von Überlegenheit
Drehe dein Schicksal , du bist zu Besserem bestimmt
Weißt du denn wann die lang ersehnte Veränderung beginnt?
In diesem Augenblick.
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