Flynn Quartz
Wecker ertönt.
Aufstehen.
Anziehen.
Frühstücken.
Zur Schule gehen.
Im Unterricht aufmerksam sein, keine dummen Fragen stellen, nicht tratschen und nicht unnötig auffallen.
Zu Mittag essen.
Nach Hause gehen.
Hausarbeiten erledigen.
Hausübungen machen.
Zu Abend essen.
Eine Stunde Fernseh schauen.
Und dann schlafen gehen.
Jeden Tag der gleiche Ablauf, die gleichen Gefühle, das gleiche Verhalten, seit 17 Jahren.
Aber wie würde das nach der Schule aussehen?
War die Frage, die ich mir insgeheim stellte.
Nach Schule würde es heißen, Uni, Karriere, Mann kriegen, Familie, Ruhestand, Enkelkinder, Mann stirbt und danach sterbe ich. Ein Leben, von dem ich schon jeden Schritt vorausahne. Ein Leben, dass die meisten von mir erwarten werden sowie ich auch.
So dachte ich immer, bis ich auf Flynn Quartz traf. Er hat mich zu dem Zeitpunkt mit seinem Auftauchen umgehauen.
Flynn und ich gingen seit an Beginn der Oberstufe in die selbe Schule in den selben Jahrgang. Er war in Klasse A. Und ich B. Dadurch, dass unsere Klassen immer in verschiedenen Stockwerken sind, sind wir uns nie begegnet bis zu unserem letzten Jahren, wo unsere jeweiligen Klassen zusammengegeben, weil aufgrund der gerinnen Anzahl von Schülern. Mein erster Schultag war einer der aufregendsten Tage seit langem, zu einem die neuen Menschen in der Klasse und zum anderen einen jungen Mann mit pinken Haaren und kastanienbrauner Haut. Die meisten in der Klasse war von seinem Anblick erstaunt und verwundert. Das war Flynn Quartz. Niemand setzte sich zu ihm. Die Gründe kannte ich nicht, aber es sieht aus, als hätten sie Angst vor ihm. Nein, Angst war das falsche Wort dafür, eher Bewunderung.
Niemand setze sich zu Quartz hin auch ich nicht. Weit entfernt von ihm, nahm ich einen der hinteren Plätze ein. Wir waren ziemlich weit voneinander entfernt. In darauffolgenden Tagen und Wochen hatte sich nichts zwischen uns verändert. Wir beiden gingen unsere gewohnten Wege und nahmen auch keine Notiz von jeweiligen. Bis zu den Tag, wo wir uns wahrnahmen.
Am Ende einer Stunde von Frau Professor Hammerschmidt wurden Flynn Quartz zur Direktion geschickt. Uns wurde kein Grund gesagt, nur dass der Direktor mit uns sprechen möchte. Wir warteten vor dem Büro auf den neben gereihten Stühlen auf ihn.
Keiner von uns sprach ein Wort. Ich gab hin und wieder einen Seufzer von mir, da ich auf das Schlimmste gefasst war. Flynn Quartz war dagegen eher ruhig und entspannt. Es kam mir wie Stunden vor, dort zu sitzen und auf den Direktor zu warten.
, , Ich glaub, wir werden von der Schule geschmissen“, sagte Flynn Quartz zu mir und sah dabei in die Ferne.
, , Was?“
, , Er glaube, dass der Direktor uns von der Schule schmeißt.“ Er drehte sich mit seinen Körper zu mir und sah mich dabei an.
, , Glaubst du?“
, , Warum sollten wir sonst hierher kommen?“
, , Keine Ahnung, meine Eltern wären nicht so froh darüber.“
, , Und du?“
, , Hm?“
, , Würde es dich stören, von der Schule zu fliegen?“
, , Doch schließlich kann ich nur sowas im Leben erreichen.“
, , Und das wäre?“
, , Einen gut bezahlten Job, mit dem ich keine Probleme. . . "
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