Fünf. Vier. Drei. Zwei. Eins
Fünf. Fünf leblose Körper befinden sich mit dir im Bunker. Das Haus über dir brennt. Es wird immer heißer im Schutzraum. Vier. Vier Worte machen sich in deinem Kopf breit. Ich kann nicht mehr. Drei. Drei Schüsse sind von draußen zu hören. Du fragst dich, wer sich jetzt noch ins Freie traut. Zwei. Zwei Behälter mit dreckigem Wasser beginnen durch die erdrückende Hitze zu kochen. Eins. Ein letzter Atemzug. Du erinnerst dich an das letzte Mal, als du frische Luft einatmen konntest, doch nun schmerzt die feurig, heiße Luft in deiner Lunge. Ein verbrannter Geruch liegt in der Luft, doch dieser verschwindet schnell wieder. Dein Mund schmeckt nach Blut. Du bildest dir eine Sekunde lang ein, dein Lieblingsessen zu schmecken, doch der Schein trügt. Du erinnerst dich an das letzte Mal, als du draußen warst. Die ganze Stadt lag in Schutt und Asche. Schwerfällig fallen deine Augen zu. Alles, was du fühlst, ist Schmerz. Von den Zehen bis zu den Fingerspitzen. Du erinnerst dich daran, als du das letzte Mal deinem Hund über sein weiches Fell strichst. Plötzlich fühlst du gar nichts mehr. Auch nicht den unaushaltbaren Schmerz, den du nur wenige Sekunden zuvor verspürtest. Aus der Ferne hörst du dumpfe Geräusche. Hier und dort ein fröhliches, lachendes Kind. Da und dort ein bellender Hund und hin und wieder Menschen, die sich ausgelassen unterhielten. All das verwandelt sich langsam in ein lautes, unausstehliches Piepsen, dass durch deinen Kopf dröhnt. Bis du schließlich gar nichts mehr hörst.
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