Für mich
Das war alles meine Schuld. Meine Schuld, weil es meine Idee war hier her zu kommen. Meine Schuld, weil ich mich umsehen wollte. Meine verdammte Schuld, weil ich diese doofe Blume haben wollte.
Ein stechender Schmerz in meinem linken Arm riss mich in die Realität zurück. Ich spürte wie sich die spitze Steinkante unter mir in meine Haut grub und biss die Zähne zusammen, als könnte ich mich so dazu zwingen mich zu konzentrieren.
Als wäre es so einfach. Als könnte ich mit etwas mehr Konzentration die Situation wieder gerade biegen.
„Bitte - lass mich los. Du musst mich gehen lassen, siehst du denn nicht, dass es keinen Sinn hat?“ flehte er mich an. Ich konnte in seinem Blick lesen, wie schwer es ihm fiel, dies zu sagen.
„Es tut mir so leid“. Schluchzte ich.
Lange konnte ich ihn nicht mehr halten. Ich konnte es förmlich sehen wie die Kraft aus meinen Händen wich.
„Wenn du nicht bald loslässt, ziehe ich dich noch mit mir hinunter“.
„Ich werde dich nicht loslassen“. antwortete ich.
Zumindest wollte ich das nicht. Doch mittlerweile war auch mir bewusst, dass es nurnoch eine Frage der Zeit war, bis meine Hände endgültig aufgeben würden.
„Hör mir zu: Du kannst nichts mehr tun. Du hast alles gegeben was du konntest.“ Ich merkte wie er versuchte seine Hände aus meinen zu lösen. Ich zitterte und spürte wie die Vibration durch meinen gesamten Körper wanderte.
„Hör auf, was tust du da!“ Mittlerweile schrie ich beinahe. Doch er ignorierte mich.
„Geh bitte und lebe. Für mich.“
Sein Lächeln war das letzte was ich sah, bevor seine Finger aus meinen rutschten.
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