freier fall
du fällst
und danach?
du stehst auf und die Welt ist dir zur Gewohnheit geworden
hast es aufgegeben
und du fragst dich, was das alles soll
und du fragst dich, was das alles hätte werden sollen
und die Frage nach dem, was das alles werden soll, hast du aufgegeben
und ich weiß es, ich weiß es viel zu genau
ich sehe doch noch immer die Tränen auf deinen Wangen, wie auf einer Karte
ich konnte nur mit ansehen, wie ich alles anhalten wollte
mittendrin
früher
ich konnte nur mit ansehen, wie du es am wenigsten warst
wie früher
danach
damals
du sagst, du vermisst nicht die Zeiten, du vermisst nicht dich selbst
du vermisst alles, was nicht Hier und Jetzt ist
einst war ich ein Hals über Kopf
deine Hoffnung in Gewöhnlichem und
um dich herum
eine Hoffnung in dich selbst
immer, wenn du gelacht hast, wusste ich, du warst am glücklichsten
immer, wenn du gelächelt hast, wusste ich, du warst am fröhlichsten
immer, wenn du geweint hast, wusste ich, du warst am hoffnungsvollsten und
immer, wenn du aufgegeben hast, wusste ich, du warst am stärksten
von allen
wir drehten uns – zerstörten alles, nur nicht uns selbst
deine Worte waren Balsam und deine Stimme war Honig
aus deinem Mund triefend
über deine sanften Lippen
geronnen
über meine Wunden
versiegelt
du gibst und gibst
einst war ich dein Hals über Kopf
dann fielst du nochmal – und ich fiel mit dir
nun liegst du am Boden
und ich falle weiter
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