Gedanken zum Mut
Mut? Was ist Mut? Definition: Fähigkeit, in einer gefährlichen, riskanten Situation eine Angst zu überwinden; Furchtlosigkeit angesichts einer Situation, in der man Angst haben könnte.
Die Situationen, die Mut erfordern sind für jeden Menschen andere. Manche müssen ihren ganzen Mut zusammennehmen, um eine Verkäuferin zu fragen, wo die Milch ist, für Andere ist es mutig überhaupt auf die Straße zu gehen und wieder andere finden es mutig „Ich liebe dich“ zu sagen oder Achterbahn zu fahren. Ich lese gerade ein Buch mit dem Titel „Dazwischen: Ich“ von Julya Rabinowich indem es um ein Mädchen geht, das meiner Meinung nach sehr mutig ist. Sie ist mit ihrer Familie aus einem Land geflohen in dem Krieg herrscht und wird in Österreich in einem Flüchtilingsheim untergebracht. Sie schreibt über ihre Gefühle, wie sehr sie ihre Oma vermisst, die noch im Kriegsgebiet lebt, und was sie macht, um ihrer Familie zu helfen. Ich bewundere solche Personen sehr. Mut bedeutet für mich, Grenzen zu überwinden. Dein Gefühl sagt dir, dass du etwas nicht machen sollst, aus welchen Gründen auch immer (oft weiß man den Grund auch gar nicht) und dann kommt der Mut ins Spiel. Manchmal merkt man erst danach, dass es besser gewesen wäre die Grenze nicht zu überschreiten. Anschließend habe ich Personen aus meinem Umfeld gefragt, was das Mutigste war, was sie in ihrem Leben je gemacht haben. Es war sehr interessant mich mit verschiedenen Charakteren über dieses Thema zu Unterhalten und zu diskutieren. Ich glaube ich habe einige zu Nachdenken gebracht. Hier liste ich ein paar Antworten auf.
Tante 1: Das Mutigste war, als ich von zu Hause ausgezogen bin. Meine Eltern konnten mir auch nach zehn Jahren nicht verzeihen. Ich bin froh, dass ich damals so mutig war.
Opa: Für mich ist „Mut“ ein großer Begriff und deswegen verwende ich ihn sehr selten. Was ich aber mutig von uns fand, war, als ich mit meiner Frau beschlossen habe selbstständig zu werden und wir beide unsere Jobs gekündigt haben, ohne zu wissen was als nächstes kommt.
Tante 2: Als ich mit 16 Jahren auf dem Konzert von Peter Maffay war und auf die Bühne gesprungen bin, weil ich wissen wollte, ob er wirklich real ist.
Cousine ca. 8 Jahre: Mein Mutigstes was als ich von der schwarzen Ski-Piste runtergefahren bin, weil das die steilste ist.
Nachbarin ca. 90 Jahre: Ich war zwischen 10 und 15 Jahren als die Nazis begonnen haben Wien zu bombardieren. Ich musste mit noch ein paar Kindern, zwei Betreuern und ohne meine Mutter (mein Vater war im Krieg) nach Tirol flüchten, wo wir in einem kleinen Zimmer zu sechst untergebracht wurden. Wenige Wochen später wurden wir weitergeschickt und mussten betteln gehen. Zu dieser Zeit musste ich all meinen Mut und meine Kraft zusammennehmen, um nicht zusammen zu brechen.
Was war das Mutigste, was du in deinem Leben gemacht hast?
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