Gefangen im Tempo
„Tempo, tempo, tempo!“ Öl zischt, Messer hacken im Takt, Teller klirren aneinander, doch trotz des ganzen Lärms hallt die Stimme des Chefkochs in meinem Kopf nach – Tempo. Aber wofür? Für wen? Das Essen ist noch heiß. Ich schiebe Teller über die Küchenplatte, als würde ich das Leben selbst servieren, nur damit niemand zu lange warten muss. In jedem Kopf, jedem Topf, in dieser Küche dreht sich alles um Geschwindigkeit. Alles muss. Alles muss schnell. Alles muss schneller. Jeder der langsamer ist, riskiert Ärger oder einen verzögerten Ablauf. Aber während ich mich bewege, merke ich, dass das Tempo nicht nur hier gilt – es beherrscht alles. Die Arbeit, die Termine, das ganze Leben. Ich frage mich, wie viel man wirklich noch vom Leben mitbekommt, wenn man nur noch rennt und nicht für einen Moment stehen bleiben kann. Tempo ist effizient, aber es kostet einen das, was man eigentlich leben will.
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