Gefangen im Tempo
Ich saß im Bus und schaute aus dem Fenster, während ich zur Schule fuhr. Die Autos draußen fuhren schnell vorbei, die Menschen auf der Straße liefen, als hätten sie es eilig. Alles wirkte so, als müsste es schneller gehen. Ich fragte mich, warum das eigentlich so ist. Warum hatten plötzlich alle so wenig Zeit?
Auch mein Tag war immer voll. Ich stand früh auf, ging zur Schule, machte Hausaufgaben und lernte für Schularbeiten. Zwischendurch schaute ich auf mein Handy, scrollte durch Nachrichten, Videos und Chats von Freunden. Alles musste schnell gehen, alles gleichzeitig. Wenn ich mal nichts tat, fühlte ich mich komisch – fast schon schuldig.
Früher war das anders. Da hatte ich Zeit, einfach nur zu sitzen, zu lesen oder nachzudenken. Jetzt hatte ich oft das Gefühl, als würde mir die Zeit davonlaufen. Selbst wenn ich Zeit hatte, konnte ich sie nicht genießen, weil mein Kopf immer schon bei der nächsten Sache war. Ich fragte mich: „Muss das so sein? Ist es wirklich gut, immer so viel zu tun und so wenig zu fühlen?“ Ich hatte das Gefühl, ich lebte nur noch für den nächsten Termin, den nächsten Erfolg und den nächsten Tag. Aber war das Leben früher nicht mehr als das?
Der Bus hielt an. Ich stieg aus und atmete tief durch. Heute wollte ich mir Zeit lassen. Für den Weg zur Schule, für mich und für das Leben. Nur heute – und vielleicht auch morgen. Zwischendurch sollte man versuchen, Zeit für sich selbst zu nehmen, sich wirklich auf sich selbst zu konzentrieren und nicht auf andere.
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