Chanel
Ich bin Larissa, bin 18 Jahre alt und arbeite für Chanel als Modell. Ich werde euch heute etwas über mein Leben erzählen. Ich lebe mit meiner Mutter zusammen. Ich höre schon, wie ihr euch fragt, wo mein Vater ist. Leider weiß ich es auch nicht, also genauer gesagt hat er mich und meine Mutter verlassen und ist gegangen, als ich noch ein Baby war, wegen meiner Krankheit. Sie ist nichts Schlechtes, aber als ich ein Kind war, hat mich jeder wegen meines Aussehens ausgelacht, weil ich anders als die anderen Kinder aussah. Keiner wollte mit mir befreundet sein, die Eltern der Kinder haben den Kindern gesagt, dass sie nicht mit mir befreundet sein sollen. Das hat mich, als ich ein Kind war, sehr traurig gemacht, aber jetzt bin ich stolz auch mich, wegen solchen Menschen lernt, man sich zu lieben und selbstbewusst zu sein. Als mein Vater gehört hat, dass ich ein Modell geworden bin, wollte er mich erreichen und mit mir reden, aber meiner Mutter hat es nicht erlaubt mit ihm zu sprechen. Ich weiß nicht, wie ich mich bei ihr bedanken soll, aber das weiß ich, wenn sie mich auch verlassen würde, hätte ich es nicht alleine geschafft. Ich dachte mir, es würde in der Mittelschule sehr cool sein, aber NEIN das ist nicht passiert. Die Mitschüler haben mich gemobbt und sich wegen meines Aussehens über mich lustig gemacht. Jeden Tag bin ich weinend nach Hause gegangen und einmal hat es meiner Mutter gereicht und sie wollte den Elternverein einberufen und ein Gespräch mit ihnen haben. Vor dem Gesprächszimmer haben die Mitschüler mich angeschrien und als Baby bezeichnet. Aber wisst ihr, was ich am schlimmsten an diesem Tag fand, war, dass Maria mir sagte, dass mich mein eigener Vater verlassen hatte, wegen meines Aussehens und wegen meiner Krankheit. Sie meinte, wieso sie sich nicht über mich lustig machen sollen, wenn mein eigener Vater mich verlassen hatte. Ich war so traurig und dachte nach was ich den Menschen gemacht hatte, dass sie mich angefangen hatten, mich zu mobben und über mein Aussehen lustig gemacht hatten. Mit Tränen in meinem Gesicht rannte ich so schnell wie möglich weg. Und zu diesem Zeitpunkt hat sich mein Leben verändert, aber ich wusste es noch nicht. Ich wurde schnell ins Krankenhaus eigeliefert. Meine Mutter war sehr schockiert und hatte Angst, dass mir etwas passiert wäre. Die Fahrerin entschuldigte sie 100-mal, aber ich meinte, dass alles meine Schuld sei und nicht ihre, weil ich das Auto nicht gesehen hätte und auf die Straße gerannt bin. Sie sagte, dass sie gestresst gewesen sei, weil die Hauptmodell krank sei. Sie fragte mich, ob ich ihre Hauptmodell für heute bei der Modenschau sein könne. Ich sagte ja. Am Ende des Tages kam die Chefin von der Marke Chanel zu mir mit einem Zettel und fragte mich, ob ich ihr Hauptmodell sein wollte. Die meinten, dass sie sehr viele Modenschauen gesehen hätte, aber nicht so eine, also mit einem Mädchen, die eine Down-Syndrome hat, die fanden die Idee super. Und ein Tipp von mir: die Leute werden es bereuen.
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