Kein Moped, kein Snapchat und keinen Bock
Wenn ich mich kurz vorstellen darf? Ich bin Maya, 15 Jahre alt und ich besuche nun das letzte Jahr die Unterstufe. Ich bin ein willensstarker Mensch. Mir fällt es nicht leicht, alte, schlechte Gedanken loszulassen und ich hasse die Vorstellung, einmal sterben zu müssen. Ich habe schon viele Menschen und auch Tiere, die mir wichtig waren- und es immer noch sind- gehen sehen. Trotzdem habe ich mich jedes Mal wieder zurückgekämpft. Ich hatte gute Freunde, welche oft zu mir gehalten haben und mit welchen ich viel Spaß hatte.
Gerade ist aber alles ziemlich komisch. Über die Sommerferien hat keiner mit mir Kontakt aufgenommen, keiner hat mir zum Geburtstag gratuliert. Es war, als hätten sie mich indirekt abgeschoben, nach dem Motto: „Eine Zeit lang war es eh ganz nett mit ihr, aber sie ist halt nicht wie wir, hat kein Moped, kein Snapchat und hängt nicht gern mit anderen ab.“ Es hat sich angefühlt als würden sie einfach zu mir sagen: „Geh bitte!“ Und das tat ich.
Aber meine sogenannten Freunde haben recht. Ja, ich habe kein Moped, kein Snapchat und ich habe ehrlich keinen Bock, jeden Tag irgendwo hinzufahren, shoppen zu gehen und Geld rauszuschmeißen. Das beschäftigt mich schon lange und ich frage mich immer wieder, wieso sie das getan haben.
Wahrscheinlich, weil ich nicht wie in einer Vogelschar mit anderen Mädels abhängen und wie ein paar Hühner über den neusten Klatsch und Tratsch gackere, sondern lieber mit Jungs abhänge und Tennisspiele analysiere und mich mit ihnen unterhalte.
Ein Tenniskollege hat mir in den Ferien gesagt, dass er finde, dass Frauentennis viel schlechter sei als das der Männer, und ich es doch einfach lassen solle. Letzte Woche habe ich 6: 2 gegen den Besten aus unserer Altersgruppe gewonnen.
Es heißt auch immer: „Mädchen und Fußball? Niemals!“ Naja, ich bin ja wohl das Gegenteil davon. Ich fiebere beim Fußball mehr mit als die Jungs aus meiner Klasse. Man kann, glaube ich, gut erkennen: Es hat in meinem Leben schon öfter Momente gegeben, in denen viele sich wohl einfach „Geh bitte!“ dachten. In manchen Momenten tat ich das und in anderen erweckte das erst den Ehrgeiz in mir.
Und ja, ich bin ein Mädchen. Ich liebe Fußball, Tennis und klettere so gut wie mein Onkel. Ich würde auch den ganzen Tag im Pferdestall anpacken und Ställe ausmisten, wie ich es schon so oft getan habe, und ja, ich schminke mich nicht, weil ich das Gefühl auf meiner Haut hasse, ich trage auch kein Rosa, wie es das Mädchenklischee verlangt, und ich schaue mir auch kein „Dancing Stars“ oder „Germany´s next Topmodel“ an.
Ich bin dankbar dafür, wie ich bin, und für alle Personen, die mich durch schwierige Zeiten in meinem Leben begleitet und unterstützt, oder im richtigen Moment aufgeheitert haben.
Auch wenn ich schon viele „Geh bitte!“ – Momente erlebt habe, ließ ich mich nicht unterkriegen, keiner ist perfekt, man darf auch Fehler machen, aber das Wichtigste ist: „Lasst euch niemals klein machen oder demotivieren durch andere!“
Wir danken unseren Unterstützern
Mit Unterstützung folgender Wiener Bezirke:
Für Sponsoringanfragen wenden Sie sich bitte an Margit Riepl unter margit.riepl@gmx.at
Wenn Sie "Texte. Preis für junge Literatur" unterstützen möchten, spenden Sie bitte auf folgendes Konto:
Literarische Bühnen Wien, Erste Bank IBAN: AT402011182818710800, SWIFT: GIBAATWWXXX