"Geh. Bitte. . . "
Geh. Bitte…
Weil er nicht verstehen kann, warum du bleibst.
Geh. Bitte…
Weil er lieber, anstatt etwas Falsches zu sagen gar nicht erst schreibt.
Geh. Bitte…
Denn wenn du jetzt nicht gehst, du ihn weiter ansiehst, ihm den Kopf verdrehst,
ihm zu nahe kommst, ihm zu wichtig wirst, du ihn doch verstehst,
du erkennst wer er ist und wer du für ihn bist,
er dich nicht mehr vergisst,
was dann?
Wenn er dich nicht verlassen kann, er sich nicht mehr fassen kann,
nicht mehr retten kann, vor dem Klang
Deiner Stimme und dem Drang
dass du hier bist, dass du bleibst…
Was wäre das?
Ein Anfang.
Ein Anfang von etwas, dessen Ende er nicht kennt
Von etwas an dem man sich so schnell verbrennt,
Ein Anfang von etwas, nach dem jeder sich sehnt,
Ein Anfang von etwas, dass er nicht einmal versteht.
Doch das Ende, auch das kommt,
wo ein Anfang da ein Schluss
wo beginnt es, wo entrinnt es,
endet es mit einem Schuss?
Ist es morgen? Voller Sorgen? Fasst du heute den Beschluss?
Oder wirst du bleiben, lieber schweigen, weil du Rücksicht nehmen musst?
Ist es besser, weil es leichter, weil du freundlich bleiben musst?
Oder besser harte Arbeit mit Konflikt, Verrat, Verlust?
Was ist richtig, was ist nichtig
Muss er sich entscheiden? Jetzt?
Oder kannst du einfach gehen, bitte?
Bevor es ihn verletzt?
Nein kannst du nicht.
Wer bin ich, dass ich drum bitte, dass du ihn heute noch verlässt?
Wer ist er, dass du jetzt geh’n musst?
Wer bist du, dass du drauf hörst?
Wer ist er? Er ist die Frage
Und die Antwort? Vielleicht du
Ich bin die, die sagt: „Geh bitte.
Geh doch bitte auf ihn zu.“
Anfangs sagte ich: „Geh bitte“
Keiner kannte da den Sinn,
Denn ich wusste nicht wohin.
Das Ende ist nicht der Schluss
Sondern nur das Aus der Dichtung
Dies Ende ist eine Richtung.
Geh bitte war der Beginn.
Und die Richtung?
Zu ihm hin.
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