Genug vom Krieg
Das Leben ist und wird immer so sein.
Ein undurchbrechbarer Kreis aus Furcht, einem lauten Schrei aus Verzweiflung und Egoismus.
Der Krieg herrschte in jeder Pore, jedem Rinnsal aus Blut, welches immer wieder zu rinnen schien.
Wie viele Opfer hatte man schon gesehen? Welches Leid mussten wir alle schon ertragen?
Ich, Königssohn und Nachfahre, von Heronia, dem Reich meines vor Jahren gezeugten Vorfahren Morcheda, welcher sein Land bis auf sein eigen Fleisch und Blut beschützte, werde all dies beenden.
Mit angestrengtem Blick erhob ich mein Haupt, stellte meinen Fuß beiseite und zog mein Schwert. Mein Arm schwang in die Höhe.
Die ganze Menge brüllte. Sie wussten allesamt das es so weit war.
Wie als könnte ich die ängstlichen Rufe jedes einzelnen hören, begannen sich meine Stimmbänder zu bewegen, unter den Wörtern meiner Gedanken. „Habet keine Angst! Wir werden den Krieg beenden! Auch wenn dies unsere letzte Schlacht sein wird! Wir werden viele Soldaten verlieren, Väter, Ehemänner und Bauern. . . doch jeder Einzelne wird nun mit mir Geschichte schreiben!
Erheben wir uns gegen das Volk der Savajoneres und treten mit allmächtiger Kraft vor jene, welche meinen, unser Land rauben zu können. Erhebet euch!
Jeder Einzelne ist dazu fähig, mit mir in die Schlacht unseres Lebens zu ziehen!
Ich weiß das ihr alle, die ihr vor mir steht, es schaffen könnt!“
Ich sah die Blicke, welche auf mir ruhten, all der Menschen welche vor mir standen. Ich erkannte die Angst in ihren Augen, doch wusste ich, das wir dazu fähig waren.
In vielen dieser Ausdrücke sah man dennoch den Mut, welcher momentan größer als die Angst dahinter, gewesen zu sein schien.
„Werft euer Schwert zum Himmel auf, und zeiget, das ihr wahre Männer seid! Wir können es schaffen! Gemeinsam!“
Die ganze Menge begann zu toben. Lautes Gejohle drang in meine Ohren. Die Motivation war deutlich zu spüren. „Auf in die Schlacht!“
Der Wind wehte durch meinen smaragdgrünen Umhang, meine lang gewachsenen braunen Haare tanzten zu dem Lied, welches der starke Hauch eines Luftstoßes für uns sang. Mein weißes Ross stand bereit.
Wir ritten geschwind vorwärts, aufbrechend ins Tal der Savajoneres, welche mit Waffen und großem Zorn schon auf uns warteten.
Die Wolken, monströs und überwältigend, färbten sich so dunkel wie die Nacht. Das laute Brummen eines Donners schlich vom Osten heran, doch egal welch Wetter uns auch begrüßen würde, wir standen hier, 700 n. Chr. , gerüstet mit 300 Mann, 100 Rössern, Schwertern und Bögen, und zu guter Letzt - mit unserem Stolz!
Ein kalter Schauer fuhr meinen Rücken hinab, als der Feind mir direkt gegenüber stand.
Die Hufe laut scharend und die Nüstern schnaubend.
„Wir müssen dies nicht tun“ kam es von mir. „Bitte nicht um Gnade, denn diese wirst selbst du, Königssohn von Lodosia, aus dem Reiche Heronia, niemals erhalten.“ knurrend trat das Pferd meines Gegenübers einen Schritt zurück.
Es war eine Sekunde lang still. Eine Einzige. Diese eine kleine Zeitspalte ließ das Feuer in meiner Brust brodeln.
(Fortsetzung folgt - hoffentlich im Finale)
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