Genug von diesen Masken
Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll, aber ich weiß, wo ich es beenden will. Die Geschichte eines jungen Mädchens. Die Geschichte von mir. Angefangen als ein Mobbing Opfer. Aufgehört als ein sexuell belästigtes Mädchen. Das ist kein Witz. Das ist die Wahrheit dieser Welt. Wenn du drüber lachst, schadest du nicht mir, sondern dir selbst. Weil ich damals nicht die Schönste oder Klügste war, steh ich heute auf der Klippe eines Berges.
Kein Mensch verdient es, ausgegrenzt zu werden. Kein Mensch verdient es, geschlagen zu werden. Jeder noch so komische Mensch, ist einer von uns. Sowie du und ich. Doch dieses "Mich" gibt es bald nicht mehr, denn dieser Schmerz belastet mich zu sehr.
Ich schaue in die Tiefe des Tales. Es schaut so friedlich aus. Als würde die Welt eine Maske tragen. Dann schaue ich nach oben zum Himmel. Er ist klar und blau. Ein frischer Wind macht mir Gänsehaut. Dort will ich hin. Dort will ich bleiben und mich nicht mehr unter einer Maske zeigen. Ich habe genug von dem Krieg, genug von den Menschen, genug von den Gedanken und all diesen Masken. Ich schließe meine Augen, lass die Tränen fließen und weine. Musste es so weit kommen? Musste man so weit gehen? Nur weil ein Mensch anders ist, sollte man ihn nicht verachten. Man sollte ihn genau so schätzen wie jeden anderen. Hätten sie mich doch so akzeptiert wie ich bin, dann würde ich jetzt nicht hier stehen und springen. Aber jetzt ist alles zu spät. Ich verlagere mein Gewicht und geh.
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