genug von hell - genug von dunkel
An diesem Tag war es dunkel. Dunkel in den Köpfen der Menschen und sehr dunkel in den Gassen. Nur ein Ort war hell erleuchtet. Während sich in der Straßen der nächtliche Zirkus zu wiederholen begann und junge Männer wagten und taten, da saß einer von ihnen am Boden daheim. Es war warm und hell, und als er da im rötlichen Lichte saß, trug sich in seinem Kopf folgendes Schauspiel zu:
M. - Jetzt sitz ich da, na toll. Spaß haben die.
dunkel- geh doch, keiner hält dich, dumm wenn nicht, so mein ich.
hell- denk an der Eltern dunkle Miene, komm bleib hier, ich weiß nicht. . . . Hier ist es genug, mein Freund, hier zu sein ist reichlich. Sag' auch 'mal hier reicht es.
sehr dunkel- sei nicht lächerlich, geh hab Spaß und sei nicht kleinlich. Genug gibt es nur dort am Abgrund, lachend, weinend, im Wind laut schreiend. Ja, im Dunklen gibt’s genug, so weiß ich.
Der arme Junge sitzt nun hier und ist ganz schweißig, schaut aus dem Fenster, spürt das Prickeln, sieht die Leute sich vergnügen. Sieht sie lachen. Doch er ist müde, sagt er sich, warum ist es so schwer für mich, warum? Die Differenz zwischen Hell und Dunkel ist eine große doch sie gilt's zu begleichen, ein jeder für sich. Er denkt nicht schlecht, der Junge, sicherlich, doch genug der Komödie, sagt er sich auffallend leise, legte sich nieder und zog die Decke über sich.
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