Hals über Kopf im Sternenhimmel
Die Nacht war so dunkel wie selten, das Einzige, was halbwegs Licht spendete, war der Mond.
Ich rannte so schnell ich konnte, meine Haare peitschten mir ins Gesicht. In meinen Lungen loderte der pure Schmerz, mein Herz zerbrach bei jedem Atemzug immer mehr, sie würden mich wieder finden.
Meine Augen brannten, bis sich eine Träne aus dem Augenwinkel löste und meine Wange hinunterrollte. Meine Gedanken tauchten wieder auf und schwirrten nur so in meinem Kopf herum.
Gestresst fuhr ich mir durch die Haare. Nur noch diese paar Meter. . . Ich bog ab und sprintete zur Lichtung. Bei der Lichtung angekommen lief ich Richtung Klippen. Bis ich schließlich auf der Spitze der Klippe stand.
Dunkelheit.
Keine Emotionen, kein Herzrasen, keine Gefühle, kein zu hektisches Atmen, schlicht und einfach nichts.
Leere.
Das Mondlicht schien heute viel stärker als sonst. Die Wellen unter mir krachten immer wieder gegen die hohen Felsen, es klang irgendwie beruhigend. Der Wind zerrte abermals an meinen Haaren, mein Kleid wurde am unteren Teil zerfetzt, die Füße waren wund vom Laufen und die Hände voller Blut beschmiert. Die Tränen strömten mir mittlerweile über das Gesicht. Die Erde, unter mir, begann gefährlich zu knistern. Als plötzlich Stimmen von weit hinten schrien: , , Da ist sie! "
Als ich mich gerade umdrehen wollte, war es zu spät, die feuchte Erde löste sich langsam ab, bis sie komplett zerfiel und mich mitriss. Ein kurzer Schrei entwich meiner trockenen Kehle, mit dem Rücken Richtung Meer, die Arme und Beine nach oben gestreckt. Während des Falles begann ich meine Flügel langsam auszubreiten.
Schnell drehte ich mich Richtung Meer um. Meine Flügel streckten sich komplett aus.
Ich war nach langer Zeit wieder frei. Der kühle Wind streifte meine Haut und spielte mit meinen Haaren. Das Meer erstreckte sich unter mir. Endlich konnte ich die Welt von oben betrachten. Da es nicht bewölkt war, konnte ich ohne Probleme die Sterne sehen.
Ohne nachzudenken blieb ich die ganze Nacht in der Nähe der Sterne, bis die Sonne aufging.
So nah und doch so fern.
Ich flog im Sturzflug Richtung Meer. Die Sonnenstrahlen reflektierten sich im Meer, so dass es so aussah, als wären die Sterne im Meer. Ich flog in das Meer hinein. Im Wasser betrachtete ich alle wunderschönen "Sterne", bis es immer mehr wurden. Als schlussendlich eine große Sternschnuppe auf mich zu flog.
Dunkelheit.
Freude und Geborgenheit.
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