heiße Asche unter unseren Fersen
Arm in Arm,
so standen wir da.
Fuß an Fuß,
Schulter an Schulter,
wir waren beinahe eins,
wir hatten denselben Körper,
dasselbe Herz,
das uns jeden Tag antrieb.
Wir hatten dieselben liebevolltiefen Augen,
die das ein oder andere Mal vor Hilfsbreitschaft überquollen.
Wir sind Menschen.
Wir machen Fehler,
wir lernen,
wir vererben
und wir sterben.
Wie ist es so weit gekommen,
dass wir, mit vollem Herzen in der Brust,
nur heiße Asche hinterließen,
wenn wir gingen.
Neben uns brannten Bäume ab,
neben uns verhungerten Tiere,
die in ein paar hundert Jahren exotisch sein werden,
da kein Kind sie mehr zu Gesicht bekommen wird.
Unsere Vererbten werden nie verstehen,
was es heißt, einen Schneeengel zu machen,
sie werden nicht wissen, wie der Regenwald vor dem großen Feuer aussah,
bevor alles Schall und Rauch wurde.
Sie werden nicht verstehen, warum Korallenriffe vor ihrer Zeit in den buntesten Farben erstrahlten,
und wie Eisbären einst die gesamte vereiste Arktis für sich hatten,
bevor sie auf einzelnen Schollen durchs Meer trieben.
Sie werden nie das sehen,
was wir gesehen haben.
Sie werden nie das fühlen,
was wir gefühlt haben.
Dein Arm strich sanft über den meinen,
als wir an dieser Klippe standen,
unter uns tausend an den Rand gespülte Müllinseln,
den Weg der Touristen zierend.
„Wir müssen etwas tun“, hauchtest du mit Tränen in den Augen.
„Können wir das noch?“
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