Hey Mama
Hey Mama,
siehst du mich? Ich sehe dich nicht. Ich sehe dich seit langem nicht mehr und ich vermisse dich, aber du sagtest mir, dass du kommen wirst, also warte ich. Ich warte auf dich Mama.
Mama, weißt du was? Ich bin jetzt im Wasser und ganz nass. Ich habe den anderen gefolgt wie du sagtest. Ich bin gelaufen wie du sagtest. Du hast gesagt, ich solle mich nicht umdrehen und laufen. Ich habe die grünen Menschen gesehen, Mama. Sie wollten die Papiere, die du mir gegeben hattest. Danach bin ich auf einem Schiff gegangen. Ich war lange dort. Es war eng und dunkel, aber ich habe nicht geweint Mama. Ich habe an unser Haus gedacht. An meinem Geburtstag, als das Licht zum ersten Mal ausging. Wir haben gelacht und du hast mir einen blauen Kuchen gebacken. Ich war so glücklich Mama. Auch als das Licht weg war, war ich glücklich. Aber dann hat die Schule angerufen und gesagt, ich solle nicht mehr zur Schule kommen. Und dann durften wir nicht mehr allein raus. Und dann sagtest du, wir müssen gehen.
Mama in dem Schiff war es dunkel, aber der große Boom kam nicht. Es war sehr ruhig. Du sagtest mir, dass es gut ist, wenn der große Boom nicht da sind, also hatte ich keine Angst. Aber dann haben alle geschrien und überall war Wasser. Wir konnten nicht raus gehen, da die Tür zu war, aber ich hatte keine Angst. Du sagtest mir, hinter jedem dunklen Ort versteckt sich ein heller Ort. Ich habe gewartet bis sie erscheint. Und Mama, du hattest Recht. Sie ist erschienen. Alle sind hinter diese Tür verschwunden. Es wurde hell und mir taten die Augen weh, ich konnte sie nur schwer öffnen. Dann bin ich auch zu dem Licht geschwommen, da das Wasser sehr hoch war. Mama, ich habe eine große Puppe auf dem Weg gesehen, sie war ganz allein und kalt.
Draußen waren alle im Wasser. Sie haben mich auch ins Wasser gebracht. Mama, ich kann sehr gut schwimmen, aber es ist sehr kalt und ich bin müde. Mama, warum sind alle Menschen jetzt so leise. Ich höre sie gar nicht mehr. Jemand schrie: "Wir müssen durchhalten. Wir können das! " Ich sah die Menschen an Mama. Sie waren alle Müde und versuchten sich zusammenzuhalten. Mama, ich glaube wir können nicht mehr. Es wird langsam dunkel.
Hey Mama,
siehst du mich? Ich sehe dich nicht. Ich sehe dich seit langem nicht mehr und ich vermisse dich, aber du sagtest mir, dass du kommen wirst, also warte ich. Mama, bitte beeil dich. Ich kann nicht mehr warten. Ich bin sehr müde und ich will dich sehen. Mama, ich konnte lange laufen, gehen, sitzen und stehen, aber ich kann nicht mehr wach bleiben. Ich werde ganz kurz schlafen Mama, und ich hoffe, dass du wieder da bist, wenn ich wieder aufwache. Mama, wir können nicht mehr auf dich hier warten, aber wenn ich wieder aufwache, werde ich dort auf dich warten.
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